Steuerzahlerbund Bauernregeln-Kampagne sei Verschwendung

Für eine millionenschwere Werbeaktion kassiert Bundesumweltministerin Hendricks scharfe Kritik. Nun meldet sich auch der Bund der Steuerzahler zu Wort: Die Bauernregeln-Kampagne sei alles andere als „bauernschlau“.

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Die neuen Bauernregeln des Bundesumweltministeriums sorgen nicht nur beim Bauernverband für Ärger. Quelle: dpa

Berlin/Osnabrück Der Bund der Steuerzahler hält die umstrittene 1,6 Millionen Euro teure Bauernregeln-Kampagne des SPD-geführten Bundesumweltministeriums für Verschwendung. „Wenn zwei Bundesministerien grundsätzliche Auffassungsunterschiede zur Agrarpolitik haben, darf ein solcher Disput nicht mit einer millionenschweren steuergeldfinanzierten Werbekampagne ausgetragen werden“, erklärte der Verband der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Das ist Verschwendung – und nicht bauernschlau.“

Sprüche wie „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“ hatten unter anderem Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) und den Bauernverband erzürnt.

Schmidt bekräftigte am Mittwochmorgen im ARD-„Morgenmagazin“: „Ministerien müssen ihre Positionen in der Regierung austragen und nicht auf Plakaten.“ Besonders ärgerlich sei, „dass die Bauern insgesamt diffamiert werden“. Durch die Kampagne aus dem Hause von Barbara Hendricks (SPD) seien Landwirte der Lächerlichkeit preisgegeben worden.

Außerdem seien kritisierte Themen, etwa der Einsatz von Düngemittel, bereits angegangen worden. In der kommenden Woche solle ein Düngegesetz verabschiedet werden, bei dem auch das Umweltministerium mitgearbeitet habe. Statt Diffamierungen gehe es darum, zu liefern – „und der Landwirtschaftsminister hat geliefert“, sagte Schmidt.

Ein weiterer Streitpunkt bleibt Glyphosat. Hendricks ist gegen den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels, Schmidt grundsätzlich dafür. Er halte sich an das, was die Wissenschaft sage, nicht was Kampagnen vorgäben, erklärte der CSU-Politiker: „Hier ist nicht Wahlkampf, hier muss nicht postfaktisch sondern hier muss mit Fakten gearbeitet werden.“

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