Berlin Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist am Montag in die Türkei aufgebrochen, um dort die zum Schutz vor syrischen Angriffen stationierten deutschen Soldaten zu besuchen. An dem Nato-Einsatz beteiligen sich rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt 300 Bundeswehrsoldaten mit „Patriot“-Abwehrraketen. Die schon seit längeren geplante Reise findet zufällig einen Tag nach dem Abschuss eines syrischen Kampfflugzeugs durch das türkische Militär statt. Die Maschine soll nach Angaben Ankaras den türkischen Luftraum verletzt haben.
Die Nato hatte im Januar 2013 die „Patriot“-Raketen in der Türkei stationiert. Ankara hatte darum gebeten, nachdem im Grenzgebiet auf türkischer Seite mehrfach Granaten aus Syrien eingeschlagen waren. Dagegen können die „Patriots“ zwar nichts ausrichten. Das syrische Regime verfügt aber auch über Raketen mit einer Reichweite von 700 Kilometern, die einen großen Teil des türkischen Staatsgebiets erreichen könnten. Vor solchen Angriffen sollen die Abwehrraketen den Nato-Partner schützen.
Der Einsatz ist rein defensiv ausgerichtet. Die USA, die Niederlande und Deutschland stellen jeweils zwei „Patriot“-Staffeln, die an unterschiedlichen Orten stationiert sind. Der Bundestag hatte die deutsche Beteiligung im Januar um ein weiteres Jahr verlängert. Die „Patriot“-Raketen sind aber bisher nicht zum Einsatz gekommen.