Verspätete Daten EZB muss Zeitplan für ihre Bankenprüfung ändern

Die EZB-Bankenaufseher ändern wegen verspäteter Stresstestdaten der EU-Regulierer den Ablauf ihrer Bankenprüfung.

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Verzögerungen bei der Bankenprüfung Quelle: dpa

Die EZB-Bankenaufseher ändern wegen verspäteter Stresstestdaten der EU-Regulierer den Ablauf ihrer Bankenprüfung. Die Aufsicht habe ihre Kontrolle der Institute (SREP) entsprechend angepasst, sagte ein Sprecher der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die EBA hatte am Montag mitgeteilt, dass sie die Ergebnisse ihres im nächsten Jahr geplanten EU-weiten Banken-Stresstests erst am 2. November 2018 veröffentlichen wird. Bislang wurde damit im Sommer gerechnet. Die EZB-Bankenwächter nutzen die Ergebnisse der EBA-Stresstests in ihren jährlichen Bankenprüfungen. Sie fließen unter anderem ein in die Bestimmung der individuellen Kapitalanforderungen.

Grund für die verspätete Veröffentlichung der EBA-Resultate ist die Einführung des neuen Bilanzierungsstandards IFRS 9, der ab nächstem Jahr gilt. Wichtige Startdaten der Banken für den Belastungscheck seien deswegen nicht so leicht verfügbar, erklärte die EBA und sprach von Herausforderungen. Die "Börsen-Zeitung" hatte zuvor darüber berichtet. Nach dieser Neuregelung müssen Institute, die nach dem internationalen IFRS-Standard bilanzieren, vom nächsten Jahr an weit früher und umfassender für faule Kredite vorsorgen als bisher.

Der EZB-Stresstest griechischer Banken wird durch die EBA-Verzögerung einem Insider zufolge allerdings nicht beeinflusst. Mit den Ergebnissen des EZB-Gesundheitschecks werde weiterhin im Mai 2018 gerechnet, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Dies ist wichtig, da schon wenige Monate später im August das 86 Milliarden Euro schwere europäische Hilfsprogramm für das Land ausläuft. Der EZB-Test wird unter anderem aufzeigen, ob Institute womöglich noch Kapitallücken zu schließen haben. Die griechischen Banken wurden seit 2010 bereits drei Mal rekapitalisiert. Ende Juni saßen sie immer noch auf Problemkrediten von mehr als 100 Milliarden Euro.

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