+++ Live-Blog EZB-Ratssitzung +++ EZB belässt Leitzins bei null Prozent

Heute hat EZB-Präsident Draghi die Zinsentscheidung der Zentralbank bekanntgegeben. Die amerikanische Fed hatte steigende Zinsen angekündigt, doch die EZB belässt den Leitzins bei null Prozent. Die Ereignisse im Newsblog.

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Die Europäische Zentralbank verkündet heute die neuen Leitzinsen. Quelle: AP

Frankfurt/Düsseldorf Erst im Dezember betonte Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, dass die EZB an ihrer lockeren Geldpolitik festhalte – auch aus Furcht vor fallenden Preisen. Die jüngsten Inflationszahlen vom Dezember zeigten jedoch Preissteigerungen von 1,7 Prozent in Deutschland, 1,1 Prozent im Schnitt der Eurozone. Auch die von Fed-Chef Janet Yellen für die Zukunft angekündigten Zinserhöhungen der US-Zentralbank setzen die europäischen Kollegen unter Druck, ihren Kurs zu überdenken. Danach sieht es heute aber nicht aus.

+++ Die Zinsentscheidung ist da+++

Europas Währungshüter lassen sich nicht von ihrem Billig-Geld-Kurs abbringen – trotz anziehender Inflation. So hat die Europäische Zentralbank entschieden:

  • Der

    Leitzins

    bleibt unverändert bei

    null Prozent

    .
  • Das

    Kaufprogramm für Staatsanleihen

    bleibt bis einschließlich März 2017 bei monatlich 80 Milliarden Euro, ab April beträgt es monatlich 60 Milliarden Euro.
  • Der

    Einlagezinssatz

    für Banken bleibt unverändert bei

    minus 0,4 Prozent

    .
  • Die EZB hat angekündigt, der Leitzins werde auch weit über die Zeit des Anleihekauf-Programms hinaus auf den aktuellen Niveau – oder sogar noch tiefer – verharren.

+++ Märkte ruhig vor Zinsentscheid +++

Vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank dominiert am deutschen Aktienmarkt die Zurückhaltung. Die Vorgaben der Börsen in Übersee zeigten ebenfalls keine eindeutige Richtung. Bis zum Mittag sank der Dax um 0,13 Prozent auf 11 584,29 Punkte. Damit trat der wichtigste deutsche Aktienindex weiter auf der Stelle: Seit Jahresbeginn pendelt er in einer engen Spanne um die Marke von 11 600 Punkten - ähnlich wie das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial, das sich seit Wochen vergeblich müht, erstmals die 20 000-Punkte-Schwelle zu überwinden.

Die anderen Indizes schwächelten am Donnerstag ebenfalls: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,27 Prozent auf 22 570,81 Zähler, während der Technologiewerte-Index TecDax um 0,58 Prozent auf 1827,89 Punkte zurück fiel. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,25 Prozent auf 3285,62 Punkte nach unten.

Gestern Abend hatte sich Federal-Reserve-Chefin Yellen optimistisch zur Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt geäußert. Sowohl die Beschäftigung als auch die Preise lägen „nahe“ den Zielvorgaben der US -Notenbank, weshalb es sinnvoll sei, die Unterstützung durch die Geldpolitik schrittweise zurückzufahren, sagte Yellen während einer Rede in San Francisco. Der Dollar gewann daraufhin – büßte die Gewinne am Donnerstagvormittag aber wieder ein.

Der Euro hat am Donnerstag zum Dollar um 0,3% auf 1,0657 Dollar zugelegt, dessen ungeachtet aber weiter in der Spanne der letzten Tage zwischen 1,06 und 1,07 Dollar gehandelt. Der japanische Yen notierte sowohl zum Dollar als auch zum Euro praktisch unverändert. Er verlor zum Dollar 0,1 Prozent auf 114,50 Yen und zum Euro 0,2 Prozent auf 122,10 Yen. Das britische Pfund gewann wieder an Wert. Es stieg gegenüber dem Dollar um 0,4 Prozent auf 1,2315 Dollar. Ein Euro kostete mit 86,58 Pence 0,1 Prozent weniger als am Vortag.

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