1,1 Milliarden Euro Bundesbank holt 37 Tonnen Gold nach Deutschland

Die Bundesbank hortet das meiste Gold im Ausland. Nun werden 37 Tonnen zurück nach Deutschland geholt. Jens Weidmann betont, den Partnern im Ausland zu vertrauen. Doch die Auslandsstrategie stand lange in der Kritik.

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Die Bundesbank übernimmt wieder den Schutz und die Lagerung von einem großen Teil der Goldreserve. Quelle: dpa

Berlin Knapp 37 Tonnen Gold hat die Bundesbank 2013 aus ihren Beständen in New York und Paris an ihren Sitz in Frankfurt am Main verlagert. Das Gold habe einen Wert von 1,1 Milliarden Euro, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann der „Bild“-Zeitung . „Wir verlagern Gold nicht nach Deutschland, weil wir Zweifel haben, ob es wirklich vorhanden ist.“ Er verwies auf das neue Lagerstättenkonzept, das eine Aufstockung der Bestände in Frankfurt vorsehe.

Anfang 2013 hatte die Bundesbank angekündigt, bis 2020 fast 700 Tonnen deutsches Gold aus dem Ausland zu holen. Dann soll rund die Hälfte der knapp 3400 Tonnen Goldreserven in Deutschland lagern. Derzeit lagert der Großteil des Milliardenschatzes im Ausland, vor allem bei der US-Notenbank Fed. Das Edelmetall ging vor allem in den 1950er und 1960er Jahren als Bezahlung hoher deutscher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Deutschen Bundesbank über.

In Deutschland gab es zuletzt im Herbst 2012 eine öffentliche Debatte über die Sicherheit des deutschen Goldes im Ausland. Der Bundesrechnungshof hatte „angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden“ regelmäßige Stichproben gefordert. Mancher Politiker meint, die Frankfurter Währungshüter hätten die Kontrolle über das Edelmetall aus der Hand gegeben.

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