Hoffnung für 2015 Deutsche Exporteure erwarten stärkeres Wachstum

Positiver Jahresausblick: Der Branchenverband der Exporteure setzt auf die Beruhigung geopolitischer Konflikte sowie das Freihandelsabkommen zwischen EU und USA. Allerdings sei nicht alles Gold, was glänze.

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Das Container-Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): Die Hansestadt ist ein wichtiger Umschlagplatz für Exportgüter. Quelle: dpa

Berlin Die deutschen Exporteure rechnen 2015 mit einem etwas besseren Geschäft. Die Ausfuhren dürften dann um vier Prozent auf den Rekordwert von rund 1172 Milliarden Euro zulegen, sagte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA) am Mittwoch voraus. Voraussetzung dafür sei, dass neue geopolitische Konflikte ausbleiben. Für dieses Jahr wird ein Plus von drei Prozent erwartet. Trotz vieler politischer Krisen und „wirtschaftlicher Risikofaktoren“ entwickle sich die globale Konjunktur durchaus positiv, sagte BGA-Präsident Anton Börner in Berlin. Davon werde Deutschland profitieren.

Allerdings sei nicht alles Gold, was glänze. „Der Blick auf unseren Anteil an den weltweiten Exporten bescheinigt leider, dass wir an Boden verlieren“, sagte Börner. So sei der deutsche Weltmarktanteil zwischen 2003 und 2013 von 9,9 auf 7,7 Prozent gesunken. Der von China habe sich hingegen auf 11,7 Prozent verdoppelt. „Nüchtern müssen wir festhalten, dass die Politik in den vergangenen guten Jahren trotz zahlreicher Mahnungen nicht für unvorhersehbare, doch garantiert kommende, schwierigere Zeiten vorgesorgt hat“, sagte Börner. „Das fällt uns nun auf die Füße.“

Ein ausgeglichener Staatshaushalt und der Verzicht auf Steuererhöhungen seien zwar positiv. „Es bleiben aber unübersehbare Baustellen: zu hohe Energiepreise, weiter steigende Arbeitskosten und eine sträflich vernachlässigte Infrastruktur, die für eine Industrienation schädlich sind“, kritisierte der BGA-Chef. Wachstumsimpulse könne das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) bringen. „TTIP wird der deutschen Wirtschaft durch Zollabbau und Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse enorme Wohlfahrtsgewinne bescheren“, sagte Börner.

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