Inflation Preise in Euro-Zone steigen kaum noch

Die Inflation in den 18 Euro-Ländern verharrt auf einem Tiefstand und weiter unter dem Zielwert der EZB. Schuld sind vor allem die niedrigen Energiekosten. Das schürt Ängste vor einer Deflation.

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Schuld an der niedrigen Inflationsrate sind auch die niedrigen Energiepreise. Quelle: dpa

Berlin Die Lebenshaltungskosten in der Euro-Zone steigen kaum noch. Die Inflationsrate sank im März auf 0,5 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Sie ist damit so niedrig wie zuletzt im November 2009, als die Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg steckte. Das schürt Ängste vor einer Deflation. Insbesondere die deutlich niedrigeren Energiekosten bremsten den Preisauftrieb. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an. Sie hofft darauf, dass die aus ihrer Sicht zu niedrige Teuerung im April anzieht.

Grund für die geringe Inflation sind nach Einschätzung der Währungshüter auch die späten Osterferien, die in diesem Jahr komplett auf den April fallen. Deswegen stiegen etwa die Preise für Pauschalreisen auch später als sonst üblich. Bei ihrem Zinsentscheid Anfang April beließ der EZB-Rat den Leitzins für die 18 Euro-Länder auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. EZB-Präsident Mario Draghi zeigte sich aber bereit, notfalls auch mit unkonventionellen Maßnahmen einzuschreiten, um eine für die Konjunktur gefährliche Deflationsspirale zu verhindern.

In den Krisenstaaten gehen die Preise bereits jetzt zurück. So mussten die Verbraucher in Griechenland 1,5 Prozent weniger zahlen als vor Jahresfrist, in Zypern lag der Preisrückgang bei 0,9 Prozent, in Portugal bei 0,4 Prozent und in Spanien bei 0,2 Prozent. In Deutschland lag die Teuerung bei 0,9 Prozent - das ist halb so viel wie vor einem Jahr.

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