London Trotz der Nachwehen der Brexit-Abstimmung sind die Preise in Großbritannien im August nicht so stark gestiegen wie erwartet. Die Kosten für die Lebenshaltung zogen nach Angaben des Statistikamtes (ONS) vom Dienstag um 0,6 Prozent und damit genauso stark an wie im Juli. Experten hatten für August mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet.
Laut ONS sind die Rohstoffkosten den zweiten Monat in Folge gestiegen, ohne dass sich dies bislang in den Verbraucherpreisen spürbar bemerkbar machte. Das Pfund hat nach dem Anti-EU-Votum der Briten vom 23. Juni deutlich abgewertet, wodurch sich beispielsweise Energie-Importe tendenziell verteuern.
Die britische Notenbank hatte Anfang August den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld auf das historische Tief von 0,25 Prozent gesenkt. Die Londoner Währungshüter und auch viele Experten befürchten, dass die Unsicherheit über die künftige Verankerung des Vereinigten Königreichs in Europa die Wirtschaft auf Talfahrt schicken könnte. Fachleute erwarten zudem, dass die Notenbank auf der nächsten Sitzung am Donnerstag stillhalten und erst im November den Leitzins weiter senken wird.
Im Juli ging die Industrieproduktion mit 0,9 Prozent so stark zurück wie seit einem Jahr nicht mehr. Zudem fielen die Häuserpreise im August den zweiten Monat in Folge. Vom Bau und den Dienstleistern waren zuletzt allerdings eher positive Signale gekommen.
