Liveblog zur EZB-Ratssitzung Drosselt Draghi die Geldflut?

Am Leitzins rüttelt die Europäische Zentralbank vorerst nicht. Die Zinsen bleiben auf Nullniveau. Doch viel spannender ist die Frage: Lässt Draghi sich zu Andeutungen über seine zukünftigen Anleihekaufpläne hinreißen?

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Die Notenbanker belassen den Leitzins weiter bei 0,0 Prozent. Quelle: dpa

Frankfurt Die Frage nach dem Leitzins hatte sich vor der heutigen EZB-Ratssitzung wohl kaum ein Anleger gestellt. Dass der Leitzins weiter sinkt, galt als unwahrscheinlich, dass er steigt als undenkbar. Umso heftiger wurde im Vorfeld diskutiert, ob die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Ende März 2017 auslaufendes Anleihekaufprogramm erweitern wird.

  • Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können, bleibt bei 0,0 Prozent.
  • Banken müssen jedoch weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, den sogenannten Einlagezins, wenn sie überschüssiges Geld bei der Zentralbank parken.
  • Seit März 2015 läuft das Anleihekaufprogramm der EZB. Derzeit kauft sie monatlich Unternehmens- und Staatsanleihen im Umfang von 80 Milliarden Euro. Ende März 2017 läuft das Programm nach den bisherigen Plänen aus.

+++ Taper... was? +++

Bei der um 14.30 Uhr MESZ startenden Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi warten Anleger auf Hinweise wie es mit dem billionenschweren Anleihen-Kaufprogramm weitergehen wird. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Euro-Wächter dieses Mal nichts verändern. Sie erhoffen sich von Draghi aber Hinweise auf mögliche Schritte im Dezember. Spekulationen über den Zeitpunkt einer Drosselung der Geldflut – im Fachjargon Tapering genannt – hatten die Investoren zuletzt immer wieder in Unruhe versetzt. Der Euro pendelte mit 1,0984 Dollar um seinen Vortagesschluss.

++ Börsen nehmen's entspannt +++

Die Aussicht auf eine anhaltende Flut billigen Geldes hat die europäischen Börsen am Donnerstag knapp über Wasser gehalten. Große Bewegungen bleiben jedoch aus. Dax und Euro Stoxx 50 lagen mit 10.662 und 3.063 Punkten jeweils leicht im Plus.

+++ Leitzins unverändert +++

Die Europäische Zentralbank (EZB) lockert die geldpolitischen Zügel vorerst nicht weiter. Die Währungshüter beließen den Leitzins im Euroraum, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die EZB am Donnerstag im Anschluss an eine Ratssitzung in Frankfurt mitteilte. Parken Banken überschüssiges Geld bei der Notenbank, müssen sie dafür weiter 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Sie bekräftigte, an ihrem milliardenschweren Anleihenkaufprogramm bis mindestens Ende März 2017 festzuhalten.

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