Nach EZB-Beschluss 500-Euro-Scheine werden seltener

Der Beschluss der EZB-Währungshüter zur Abschaffung des 500-Euro-Scheins zeigt Wirkung: Die Zahl der Umlauf befindlichen 500er hat in den letzten Monaten abgenommen. Ein Grund für die Bundesbank, etwas klarzustellen.

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Vom 500-Euro-Schein waren im April nur noch 588 Millionen Stück im Umlauf. Gut 25 Millionen weniger als Ende 2015. Quelle: AP

Frankfurt Der Beschluss zur Abschaffung des 500-Euro-Scheins zeigt offensichtlich Wirkung: Nach jüngsten Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Zahl der im Umlauf befindlichen 500er stetig abgenommen, seit die Diskussion über das Aus für die größte der sieben Euro-Banknoten Anfang des Jahres Fahrt aufgenommen hatte. Waren Ende 2015 noch 614 Millionen Stück des lilafarbenen Geldscheins im Umlauf, sank die Zahl auf 588 Millionen Stück im April.

Anfang Mai hatte die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossen, die Ausgabe des 500-Euro-Scheins „gegen Ende 2018“ einzustellen. Die im Umlauf befindlichen 500er bleiben aber gesetzliches Zahlungsmittel und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.

„Der Produktionsstopp für die 500-Euro-Banknote ist kein Einstieg in die Abschaffung des Bargeldes“, betonte die Bundesbank am Montag in Frankfurt. „Die Bundesbank bekennt sich weiterhin klar zum Bargeld.“ Die Notenbank bekräftigte ihre Zweifel, „ob eine Abschaffung der 500-Euro-Banknoten tatsächlich einen Beitrag zur Kriminalitäts- oder Terrorbekämpfung leisten“ kann, wie Befürworter argumentieren.

Die Bundesbank hatte sich dafür stark gemacht, dass die überarbeitete Euro-Serie wieder 100- und 200-Euro-Banknoten enthalten wird. Vor allem in Ländern außerhalb des Euroraums mit vergleichsweise hohen Inflationsraten wie der Ukraine, der Türkei, Russland oder Venezuela nutzen Anleger neben dem Dollar auch den Euro, um Vermögen vor Geldentwertung zu schützen. Schätzungen zufolge befindet sich etwa die Hälfte der Euro-Banknoten außerhalb des Euroraums. Ende März 2016 waren Euro-Scheine im Gesamtwert von 1,07 Billionen Euro im Umlauf - eine Verfünffachung seit Einführung des Euro-Bargeldes 2002.

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