Privater Konsum Kauflaune der Deutschen auf Acht-Jahres-Hoch

Die Deutschen erwarten eine bessere Konjunktur und wollen mehr Geld für größere Anschaffungen ausgeben. Der Konsum bleibt damit eine wichtige Stütze der Wirtschaft. Für die Gehälter sieht es jedoch nicht so rosig aus.

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Eine Frau geht in Hamburg mit einer weihnachtlichen Einkaufstüte durch die Innenstadt. Die Deutschen haben so viel Lust auf Geldausgeben wie seit acht Jahren nicht mehr. Quelle: dpa

Berlin Die Kauflaune der Deutschen ist dank sinkender Energiepreise so gut wie seit acht Jahren nicht mehr. Das GfK-Konsumklimabarometer für Januar kletterte um 0,3 auf 9,0 Punkte, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten lediglich 8,8 Zähler erwartet. Die Deutschen erwarten eine bessere Konjunktur und wollen mehr Geld für größere Anschaffungen ausgeben, sehen ihre Einkommensentwicklung aber etwas weniger rosig. „Der private Konsum wird demnach auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle für den prognostizierten Aufschwung der deutschen Wirtschaft spielen“, fasste GfK-Experte Rolf Bürkl die bundesweite Umfrage unter Verbrauchern zusammen.

Diese wollen erneut mehr Geld für teure Anschaffungen wie Möbel locker machen. „Derzeit profitiert die Konsumneigung von den einbrechenden Energiepreisen. Heizöl und Benzin sind deutlich billiger geworden“, sagte Bürkl. „Dies verschafft den privaten Haushalten deutlichen Spielraum für andere Anschaffungen. Das ist gerade im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft eine gute Nachricht für den Handel.“ Hinzu komme, dass historisch niedrige Zinsen nicht zum Sparen verführten. „Die Sparneigung ist auf ein neues historisches Tief abgestürzt.“

Fünf Monate in Folge befürchteten die Deutschen eine Verschlechterung der Konjunktur - am Jahresende schätzen sie die Aussichten deutlich positiver ein. „Trotz dieser Verbesserung ist die Verunsicherung noch nicht vollständig aus den Köpfen der Konsumenten verschwunden“, warnte Bürkl. Internationale Krisenherde - von Russland bis in den Irak - belasteten nach wie vor die exportabhängige Wirtschaft.

Das lässt viele Beschäftigte um erhoffte Lohnzuwächse bangen: Die Einkommenserwartungen schrumpften. „Gründe sind eher in der anhaltend labilen internationalen Lage zu suchen als bei den inländischen Rahmenbedingungen“, sagte Bürkl. Denn diese seien angesichts der steigenden Beschäftigung und niedriger Inflation sehr günstig.

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