Rangliste: Die wirtschaftsstärksten Städte der Welt

Enorme Unterschiede

Städte in Schwellenländern, allen voran China, schnitten besonders stark ab. Die einzige Ausnahme bildete Bangkok (Foto), das auf dem letzten Platz landete. Hintergrund sind die dramatischen politischen Umwälzungen in der thailändischen Hauptstadt im vergangenen Jahr.

Auf der anderen Seite hinkten die reichen Industrieländer eher etwas hinterher. Zwar hätten die meisten der untersuchten Städte die Finanzkrise 2008 weggesteckt, doch auf 65 Prozent der europäischen und 57 Prozent der nordamerikanischen Städte treffe dies nicht zu, hieß es.

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Bei einigen Städten in den USA und Großbritannien zeigt die Kurve allerdings nach oben. Austin und Houston im US-Bundesstaat Texas sowie das in North Carolina gelegene Raleigh kamen unter die besten 50. Im Vereinigten Königreich landete London auf Platz 26, Manchester auf Rang 60.

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München (Foto) rangierte als höchsteingestufte deutsche Stadt auf Platz 167, dicht gefolgt von der Metropolregion Nürnberg-Fürth auf Platz 169. Berlin landete in der Liste hinter Zürich auf Rang 171.

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Joseph Parilla, Experte bei Brookings und Co-Autor der Studie, zeigte sich überrascht über die „bemerkenswerten Unterschiede innerhalb als zusammenhängend betrachteter Wirtschaftsblöcke.“ Zum Beispiel taten sich die Städte in Lateinamerika überwiegend schwer. Und doch fanden sich die kolumbianische Millionenmetropole Medellín und die peruanische Hauptstadt Lima in den Top 50 der wirtschaftsstärksten Orte wieder.

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China

27 der 50 florierendsten Städte liegen laut Brookings und JPMorgan Chase in China. Immer größere Wirtschaftskraft entfalten inzwischen die traditionell eher unterentwickelten Metropolen im Landesinneren, während die boomenden Städte in der Küstenregion das Nachsehen zu haben scheinen. In Changsha, der im Landesinneren gelegenen Hauptstadt der Provinz Hunan, wuchs die Wirtschaftsleistung zum Beispiel im vergangenen Jahr um 8,6 Prozent pro Person.

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Damit landete die Stadt im Ranking auf Platz 15. Zum Vergleich: Die an der Küste gelegene Industriebastion Dongguan verzeichnete ein Pro-Kopf-Wachstum von lediglich 5,2 Prozent - was für chinesische Verhältnisse eher bescheiden ist - und rangierte an 70. Stelle.

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Tatsächlich haben Unternehmen in der Volksrepublik damit begonnen, ihren Sitz ins Landesinnere zu verlegen, weil die Arbeitskosten und Grundstücksgebühren an der Küste stetig steigen. Und auch die Führung in Peking investiert massiv in die Infrastruktur jenseits der Küsten.

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Doch schon im kommenden Jahr könnte das Ranking anders aussehen. Im vergangenen Juni sackten die Ölpreise von 107 Dollar pro Barrel auf weniger als 48 Dollar ab. Das gefährdet die Aussichten jener Städte, die auf der Welle des Energiebooms reiten.

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Der Rohstoffboom

Die 18 Städte mit einer Spezialisierung auf Rohstoffproduktion wiesen die beeindruckendsten Raten bei Wirtschaftskraft pro Person und Jobwachstum auf. Das gelte vor allem für die in Nordamerika jüngst rapide gewachsene Öl- und Gasförderung, was zum Teil den Erfolg von Metropolregionen wie Calgary, Denver, Houston und Tulsa erkläre, hieß es in dem Report. Gerade diese Städte hätten sich zu den Epizentren der Schieferölproduktion in den Gebieten entwickelt.

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Türkischer Höhenflug

Vier türkische Städte schafften es unter die ersten Zehn: Izmir, Istanbul, Bursa und Ankara. Die politischen Unruhen im vergangenen Jahr konnten dem Boom scheinbar nichts anhaben. „Wenn man sich die internationalen Schlagzeilen anschaut, stellt man fest, dass die Türkei nicht wegen ihres wirtschaftlichen Erfolgs in den Nachrichten ist, was sie wahrscheinlich aber sollte“, findet Brookings-Experte Parilla. „Das Land hat eine ziemlich solide makroökonomische Politik.“

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Die Türkei profitiert von ihrer Lage als Scharnier zwischen Europa und Asien. Dem Land helfen zudem massive Investitionen in Straßenbau und andere Infrastrukturprojekte, was kurzfristig Jobs schafft und die türkische Wirtschaft vermutlich auch auf lange Sicht effizienter machen dürfte.

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