Transparente Geldpolitik EZB will Protokolle veröffentlichen

Sie hinkt hinterher: Während Fed und Bank of England schon lange ihre Protokolle veröffentlichen und nun daran arbeiten, dies schneller zu tun, lässt sich die EZB jetzt erstmals überhaupt auf die Transparenzmaßnahme ein.

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Sie steht unter verschärfter Beobachtung und reagiert nun mit mehr Transparenz darauf: Die EZB in Frankfurt will ihre Protokolle veröffentlichen. Quelle: dapd

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht ab Januar Protokolle der Sitzungen des für die Geldpolitik entscheidenden EZB-Rats. Die Protokolle sollen jeweils vier Wochen nach den Sitzungen publik gemacht werden, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das erste geldpolitische Treffen des EZB-Rats ist für den 22. Januar terminiert. Die Protokolle sollen die Überlegungen des Rats "fair und ausgewogen" wiedergeben, aber konkreten Abstimmungsergebnisse oder Informationen über Äußerungen einzelner Ratsmitglieder nicht enthalten.

Die US-Notenbank Federal Reserve veröffentlicht das Abstimmungsverhalten der einzelnen Notenbanker bei den Sitzungen des für die Geldpolitik verantwortlichen so genannten Offenmarktausschuss seit Jahren. Auch die Bank von England tut dies. Seit der Streit um das im Sommer 2012 von der EZB aufgelegte, aber nie ausgeführte Anleihenkaufprogramm OMT weitgehend in der Öffentlichkeit ausgetragen wurde, hatte die Diskussion über die Sitzungsberichte Fahrt aufgenommen. Durch Lecks im EZB-Rat waren zudem immer wieder Abstimmungsergebnisse bekannt geworden.

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