Wirtschaftsausblick Bundesregierung hält an Konjunkturprognose fest

Bundeswirtschaftsminister Gabriel geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2014 um 1,8 Prozent wächst. Daran ändert auch die Ukraine-Krise nichts. Auch für 2015 ist Gabriel optimistisch.

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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bleibt optimistisch für die deutsche Wirtschaft. Quelle: dpa

Berlin Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Bundesregierung in einem soliden Aufschwung. Für das laufende Jahr erwartet der Bund unverändert ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und im nächsten Jahr von 2,0 Prozent. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bestätigte damit seine Prognose aus dem Februar. „Vor Deutschland liegen zwei wirtschaftlich erfolgreiche Jahre“, sagte Gabriel am Dienstag in Berlin. Getragen werde der Aufschwung durch die Konsumfreude der Bürger. Die Einkommen der privaten Haushalte würden kräftig zunehmen. Die Frühjahrsprognose ist die Grundlage für die nächste Steuerschätzung im Mai.

Derweil ist der ZEW-Index über die Konjunkturerwartungen der Finanzprofis im April gefallen. Das Barometer ging um 3,4 auf 43,2 Punkte zurück, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 238 Anlegern und Analysten mitteilte. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 45,0 Zähler erwartet.

"Dass die Finanzmarktexperten im April vorsichtigere Prognosen abgeben, dürfte mit dem Ukraine-Konflikt zusammenhängen, der nach wie vor für Verunsicherung sorgt", erklärte das ZEW. Dort droht der Konflikt mit dem benachbarten Russland zu eskalieren, was Wirtschaftssanktionen des Westens nach sich ziehen könnte. Diese würden vermutlich beide Seiten hart treffen.

Dafür beurteilten die Experten die aktuelle Lage so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr: Dieses Barometer kletterte um 8,2 auf 59,5 Punkte. "Die Wirtschaft in Deutschland brummt und ist damit auch ein wesentlicher Grund dafür, dass die Konjunkturerwartungen sinken", sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. "Klingt seltsam, ist aber so, denn es fehlt den Finanzmarktanalysten schlichtweg die Fantasie, dass es noch besser kommen könnte." Dazu trage neben der Ukraine-Krise auch die Schwäche vieler Schwellenländer und der starke Euro bei.

Die meisten Experten rechnen aber wegen steigender Konsumausgaben und Investitionen mit einem anhaltenden Wachstum. "Die deutsche Konjunktur läuft ganz ordentlich, und es spricht nichts dagegen, dass sich die Erholung fortsetzen wird", sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

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