Zentralbank Schweden senkt Leitzins auf null Prozent

Zentralbankgeld zum Nulltarif: Die schwedische Notenbank will die Inflation deutlich anziehen lassen. Doch das kann laut Schätzungen noch anderthalb Jahre dauern. Bei Notenbankern schrillen die Alarmglocken.

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Eingang zur schwedischen Zentralbank: Bei den Notenbankern schrillen die Alarmsirenen. Quelle: dpa

Stockholm Die schwedische Notenbank hat den Leitzins überraschend deutlich auf den neuen Rekordwert von null Prozent gesenkt. Sie entschied am Dienstag, den Schlüsselzins um einen Viertel Prozentpunkt zu kappen. Experten hatten lediglich mit einer Senkung auf 0,1 Prozent gerechnet.

Die Währungshüter wollen Zentralbankgeld solange zum Nulltarif vergeben, bis die Inflation in dem skandinavischen Land deutlich anzieht. Damit rechnet die Notenbank nicht vor Mitte 2016. Die schwedische Riksbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Im September fielen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.

Dies lässt bei den Notenbankern die Alarmsirenen schrillen, auch wenn sie die schwedische Wirtschaft noch als „relativ stark“ erachten. Der Aufschwung könnte bei einem Preisverfall auf breiter Front jedoch abgewürgt werden. Bei einer solchen deflationären Spirale halten sich Verbraucher mit Käufen zurück, Löhne sinken und Firmen stellen Investitionen zurück.

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