Raumfahrtbehörde setzt nach erfolgreicher Titan-Mission auf Satelliten zur Klima-Analyse Esa nimmt künftig wieder die Erde unter die Lupe

Nach dem Erfolg der Titan-Mission lenkt Europas Raumfahrtbehörde Esa den wissenschaftlichen Fokus nun verstärkt auf den Heimatplaneten. Mit vier Satelliten-Programmen, die bis 2007 gestartet sein sollen, wollen die Esa-Experten die Erde genauer unter die Lupe nehmen.

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DÜSSELDORF. Die Projekte versprechen wichtige Erkenntnisse zum Klimawandel auf der Erde, bis hin zur Vorwarnung vor extremen Wetterkatastrophen. Mit ihrer Konzeption schlägt die Esa dabei neue Wege ein: Die europäischen Trabanten mit Namen wie Cryosat, Goce oder SMOS sind kleiner als vergleichbare Vorgänger, ihre Aufgabenstellungen auf wenige Felder beschränkt und sie sind damit vor allem billiger. Während der Linienbus-große Beobachtungs-Satellit Envisat, der seit 2002 um die Erde kreist, über zwei Mrd. Euro verschlang, kommt zum Beispiel Cryosat, der Eishöhen zentimetergenau misst, mit 140 Mill. Euro aus. Für Esa, die unter den angespannten Forschungsetats ihrer 15 Mitgliedsländer leidet, ist das eine Erleichterung. Mit den kleineren Projekten kommen auch neue Anbieter wie die britische Firma Surrey Satellite Technology als industrielle Partner in Betracht. „Wir haben einfach mehr Möglichkeiten Preise auszuhandeln“, sagt ein Esa-Manager. „Die Programme sind zwar weniger spektakulär, dafür geben sie uns Erkenntnisse über die Dinge, die wir jeden Tag fühlen und anfassen können“, sagt Mark Drinkwater, einer der wissenschaftlichen Esa-Berater der Erdbeobachtungsprojekte. Cryosat wird voraussichtlich in diesem Jahr preiswert auf einer russischen Rakete in den Orbit reiten. Drei Jahre lang wird er beobachten, ob und wie stark das Eis an den Polen schmilzt. Im Jahr 2006 folgt Goce, ein Satellit, der Unregelmäßigkeiten im Schwerkraftfeld der Erde untersucht. Die Daten dienen den Wissenschaftlern auch zum besseren Verständnis von Meeresströmungen wie dem für das Klima in Europa wichtigen Golf-Strom.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Vom Titan zur Venus

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