Das Problem könnte die Sprachsteuerung lösen – wenn sie nicht so katastrophal schlecht funktionieren würde. Über alle Wagenklassen hinweg zeigen die Systeme eklatante Schwächen. Teilweise nerven sie die Fahrer – wie in der Mercedes A-Klasse etwa – mit aberwitzigen Vorschlägen. Oder die Systeme verstehen einfachste Befehle nicht, selbst dann, wenn die Fahrer ihre Eingaben ohne Motoren- oder Windgeräusche machen.
Auch Sprachsteuerungen, bei denen eine Liste der möglichen Befehle im Bildschirm auftauchen, sind nicht hilfreich. Sie fordern vom Fahrer gleich zwei Aufgaben auf einmal: den richtigen Befehl auf dem Bild zu identifizieren und ihn dann korrekt in die Nähe des Mikrofons zu sprechen. „Ich habe Sie nicht verstanden“, war die häufigste Antwort. Das nervt und lenkt ab.
Wenig durchdachte Ergonomie
Der Test offenbart zugleich, dass in etlichen Autos nur wenig wirklich intuitiv funktioniert. Der Bildschirm in der Mercedes A-Klasse etwa ist so groß und sitzt so prominent und griffgünstig auf dem Armaturenbrett, dass alle Tester erwarteten, er sei berührungsempfindlich. Ist er aber nicht. Stattdessen lässt sich das Command Online genannte System nur recht umständlich über einen Controller im Mitteltunnel und über Direkttasten dirigieren.
Krieg der Knöpfe
Daneben führen missverständliche Bezeichnungen zu Fehlern. Bei der A-Klasse assoziieren Testpersonen den „C“-Knopf neben dem zentralen Drehknopf mit dem Löschbefehl; in Wirklichkeit aber führt er nicht zurück, sondern schließt die Anwendung, die gerade läuft. Völlig unverständlich: Die Funktion „iPod out“ wirft nicht den iPod aus, sondern startet ihn. Je teurer die Modelle, desto verwirrender wird die Bordelektronik. Die Top-Modelle von Audi, BMW und Porsche leiden unter einer erdrückenden Vielfalt an Funktionen, die sich nur selten von selbst erklären.
Der Audi A8 verfügt etwa über ein zusätzliches berührungsempfindliches Bedienfeld neben dem Drehknopf auf der Mittelkonsole. Mit ihm können Buchstaben und Zahlen, etwa für die Eingabe des Navigationsziels, mit dem Finger geschrieben werden. Das Problem: Keiner der Tester hat das auf Anhieb kapiert. Im 7er-BMW bemängelten die Tester dagegen, dass weder die Bezeichnung der Knöpfe noch die Icons selbsterklärend seien. Auch der Ford C-Max verwirrt seine Nutzer: Alle Testpersonen kritisieren das Schießschartendesign des viel zu kleinen Fünf-Zoll-Bildschirms. Schlimmer noch: Das Drehrad unterhalb des Bildschirms, mit dem die Fahrer durch die Menüs schalten, ist so platziert, dass sie kaum drankommen.