Gebrauchtwagen-Check: Ford S-Max Ein fast perfekter Praktiker

Der Ford S-Max ist unscheinbar und unspektakulär, dafür aber praktisch und solide. Und auch mit einigen Jahren auf dem Buckel stimmt beim Familien-Van noch die Qualität.

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Auf 4,77 Metern Länge und 1,88 Meter Breite findet sich Platz für bis zu sieben Personen. Quelle: Ford

Der neue S-Max feierte kürzlich auf dem Pariser Autosalon seine Premiere und will bald mit geglätteter Optik und vielen Komfortmerkmalen neue Kunden locken. Sein Vorgänger sieht zwar weniger sportlich und schick aus, jedoch hat sich der Mittelklasse-Van dafür auch über viele Jahre als Langstrecken- und Lademeister für Familien behauptet. Das kann auch an der guten Basis liegen, denn die liefert der Mondeo. Und der gehört unter anderem wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses zu den Stars unter den Gebrauchtwagen seiner Klasse.

Karosserie und Innenraum: Der Ford S-Max ist groß: Auf 4,77 Metern Länge und 1,88 Meter Breite findet sich Platz für bis zu sieben Personen. Die dritte Sitzreihe wurde als Option angeboten und ist vor allem für Familien interessant. Erwachsene finden hinten jedoch kaum Platz. Praktisch, dass die Sitze mit einem Handgriff aus ihrer Versenkung im Kofferraumboden hochgezogen werden können und eine mühsame Montage damit wegfällt. Dafür bietet die zweite Reihe Einzelsitze, die verschieb- und umlegbar sind, was den Van sehr flexibel macht. Mit bis zu 2.000 Litern Stauvolumen mutiert der Kölner zum wahren Raumwunder. Die Kommandozentrale für den Fahrer ist allerdings voller Knöpfe, die rundum im Cockpit verstreut sind und deren sichere Handhabung Gewöhnung erfordert.

Motor und Fahrwerk: Ford bietet für den mindestens 1,8 Tonnen schweren S-Max Diesel von 85 kW/115 PS bis 162 kW/220 PS an. Auf Benzinerseite stehen Motoren von 107 kW/145 PS bis 177 kW/240 PS zur Wahl. Dazu kommt noch eine auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher seltener anzutreffende Version für Ethanol-Kraftstoff-Verbrennung. Empfehlenswert bei den Benzinern ist der 2,0-Liter-Vierzylinder mit 107 kW/145 PS. Bei den Dieseln reicht der 2,0-Liter mit 103 kW/140 PS oder die 120 kW/163 PS-Variante. Sportlich Ambitionierte nehmen den 240-PS-Ecoboost oder den deutlich sparsameren 2.2 TDCi mit 200 PS.

Damit lässt sich der große Kölner auch vollbeladen gut bewegen und der Verbrauch hält sich mit rund sieben Litern in Grenzen. Dazu bereitet das sportlich ausgelegte, aber nicht zu harte Fahrwerk Freude. Probleme mit den Dieseln gibt es allerdings ab und an beim Partikelfilter. Auf eine noch frische Abgasuntersuchung sollten Interessenten deshalb achten.

Ausstattung und Sicherheit: Ein Familien-Van muss vor allem sicher sein. Der S-Max hat beim EuroNCAP-Crashtest 2006 fünf Sterne erhalten und damals das beste Ergebnis in seiner Fahrzeugklasse erzielt. Lebenswichtige Retter wie Airbags und ESP sind immer an Bord. Von den verschiedenen Ausstattungslinien Trend, Titanium, Titanium S und Titanium X reicht meist schon die Basis.

Die Qualität: Über den Ford S-Max gibt es wenig zu meckern. Rost ist bei acht Jahre alten Autos kein Thema und auch Bremsen, Achsen und Auspuffanlage lassen die TÜV-Prüfer nicht verzweifeln. Nur leicht erhöhter Bremsscheibenverschleiß trübt die Statistik gering. Ein Schwachpunkt kann die Beleuchtung sein. Bei der Probefahrt sollten deshalb alle Leuchten kontrolliert werden. Auch die elektrische Handbremse löste sich nicht immer auf Knopfdruck. Insgesamt liefert der S-Max allerdings ein recht ordentliches Ergebnis ab.

Fazit: Der S-Max kann nicht nur den Familienvater glücklich machen, sondern auch den sportlicheren Fahrer mit hohem Platzbedarf. Beim Gebrauchtwagenhändler geht es mit Exemplaren der ersten Baureihe ab 7.000 Euro los. Doch wie bei allen Vans sollte nicht nur auf den Preis geachtet werden, sondern vor allem auf den Innenraum und die Federn. Unterm Strich bietet der Ford S-Max ein überzeugendes Gesamtpaket für Familien mit Langstreckenambitionen.

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