Modularer Querbaukasten VWs Erfolgsrezept für die Kompaktwagen-Zukunft

Modularer Querbaukasten? Das klingt wenig spannend. Doch hinter VWs neuer Art, Volumenmodelle wie den Golf zu entwickeln und zu bauen, verbirgt sich eine kleine Revolution. Und ohne die wird es künftig nicht gehen.

Auf einer Managementkonferenz des VW-Konzerns Anfang Dezember 2011 hatte der für Produktion und Logistik verantwortliche Vorstand Hubert Waltl die Baukasten-Initiative sinngemäß als "größte Herausforderung, die je ein Autohersteller zu meistern hatte" eingestuft. Kernstück der Maßnahmen war zu dem Zeitpunkt die Vorbereitung der VW-Fabriken auf eine noch größere Flexibilität in der Fahrzeugfertigung bei höherer Produktivität und abermals gesteigerter Prozessqualität. Querbaukasten heißt beim MQB natürlich auch, dass der Motor quer eingebaut wird. Und das nützt auch dem ersten Golf mit Elektroantrieb, der 2013 startet ... Quelle: Presse
Neu ist die Zylinderabschaltung, die im 1.4 TSI Premiere feiert. Zwei der vier Zylinder werden immer dann abgeschaltet, wenn der Fahrer in einem Drehzahlbereich zwischen 1.250 und 4.000 U/min. unterwegs ist und das Drehmoment zwischen 25 und 100 Nm liegt. Im Normzyklus soll diese Technik zu einer Verbrauchsersparnis von 0,4 L/100 km führen. Quelle: Presse
Hinter dem Wortungetüm Modularer Querbaukasten, kurz MQB, verbirgt sich nicht weniger als eine kleine Revolution. Die neue Art, Volumenmodelle in der so wichtigen und hart umkämpften „Golf„-Klasse zu entwickeln und zu bauen, ist für die Wolfsburger einer der wichtigsten Bausteine der Zukunftsstrategie. Was das für Motoren und Modelle bedeutet, und was es dem Kunden bringt, klären wir in der folgenden Bilderstrecke im Detail ... Quelle: Presse
Die Anforderung: VW-Fahrzeuge sollen leichter werden, innen mehr Platz bieten, sowie mehr Sicherheit und verbrauchsgünstigere Motoren erhalten. Der MQB bietet die Möglichkeit neben Benzinern oder Dieseln auch alternative Antriebe wie Erdgas, Hybrid oder Elektro-Antriebskomponenten in identischer Lage einzubauen. Daneben verbindet der MQB vereinheitlichte Technikmaße wie den Abstand zwischen Gaspedal und der vorderen Radmitte mit variablen Parametern, wie etwa beim Radstand, den Spurbreiten und den Radgrößen. Auf diese Weise kann der MQB also auf verschiedene Fahrzeuge übertragen werden. Quelle: Presse
Ein Merkmal des MQB: Die Vorderräder werden um bis zu vier Zentimeter (in der Kompaktklasse) nach vorne verlegt. Neben mehr Platz innen soll so mehr Schutz für die Insassen drin sein. Wegen der Verwendung von gewichtsoptimierten Bauteilen, wird außerdem der neue Golf nur noch so viel wiegen wie ein Golf der 4. Generation. Im Durchschnitt werden alle auf dem MQB basierenden Fahrzeuge mindestens 40 Kilo leichter sein als ihre direkten Vorgänger. Bei Volkswagen deckt der MQB die folgenden Modelle ab: Polo, Beetle, Golf, Scirocco, Jetta, Tiguan, Touran, Sharan, Passat und CC. In Zukunft könnten - theoretisch - all diese Modelle übers gleiche Fertigungsband rollen, trotz ihrer unterschiedlichen Radstände und Spurbreiten ...Foto: Schnappschüsse von getarnten Golf-Erlkönigen sind im Internet schon massenhaft zu finden, lange vor der offiziellen Premiere am 4.9. in Berlin.
VW hat im Zuge der Einführung des MQB auch eine neue Generation von Motoren entwickelt. Die bauen künftig kompakter, nehmen also weniger Platz einnehmen und sind gleichzeitig sparsamer. Durch Verwendung von Aluminium verliert z.B. der 1,4-Liter-Benziner mit 122 PS mehr als 20 Kilo. Beim Minderverbrauch sollen bis zu zehn Prozent drin sein. Der Vierzylinder-TSI-Benzinmotor mit 1,2 Litern Hubraum leistet 85 oder 105 PS, das 1,4-Liter-Aggregat wird mit 122 oder 140 PS Leistung erhältlich sein. Das maximale Drehmoment beträgt 165 und 175 Nm bei den 1,2-Liter-Motoren, die beiden 1,4-Liter-Varianten bringen es auf 200 und 250 Nm ab einer Drehzahl von 1.400U/min. Die neuen Dieselmotoren kommen mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum und leisten zwischen 90 und 190 PS. Das maximale Drehmoment reicht von 250 bis 380 Nm. Auch die Selbstzünder sollen beim Verbrauch deutlich sparsamer werden und die ab September 2014 geltende Euro-6-Norm erfüllen. Quelle: Presse
Neu ist die Zylinderabschaltung, die im 1.4 TSI Premiere feiert ... Quelle: Presse
Standardisierung von Bauteilen, Maßen und Produktionsabläufen senkt Kosten und reduziert Fertigungszeiten. Der MBQ soll aber auch die Flexibilität bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge erhöhen, so lassen sich z.B. Nischen schneller bedienen. Quelle: Presse
Bei den neuen Motoren wird der Zylinderkopf gedreht, so ist die Ansaugseite zur Fahrzeugfront und die Abgasseite zur Fahrgastzelle gerichtet. Dadurch kann eine einheitliche Verbindung zwischen Motor und Getriebe realisiert werden, die es erlaubt, alle Motoren mit dem gleichen Getriebe zu koppeln. Mit der nach hinten geneigten Einbaulage im Winkel von zwölf Grad können auch Antriebsstrang und Antriebswellen vereinheitlicht werden. Quelle: Presse
Sieben Antriebsvarianten: Neben konventionellem Diesel- oder Benzin-Motor erlaubt der MQB die Integration alternativer und umweltfreundlicherer Motoren. Quelle: Presse
Standardisierung von Bauteilen, Maßen und Produktionsabläufen senkt Kosten und reduziert Fertigungszeiten. Der MBQ soll aber auch die Flexibilität bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge erhöhen, so lassen sich z.B. Nischen schneller bedienen. Für VW ist beides wichtig, angesichts des harten weltweiten Wettbewerbs unter den Autobauern vor allem in den volumenstarken Segmenten Kleinwagen, Kompakt- und Mittelklasse. Und erst wenn die Umsetzung des MQB gelingt, kann über eine funktionierende Weltauto-Produktion überhaupt erst nachgedacht werden. Quelle: Presse
Aus einem Modularen Leichtbaukasten (MLB) schöpft die VW-Konzerntochter Audi bereits seit 2007. Der neue Audi A3 ist das erste Modell, das aus dem neuen MQB kommt. Der VW Golf der 7. Generation, dessen Produktion bereits angelaufen ist, wird der nächste sein. Quelle: Presse
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