Vollautomatische Fahrradschaltung Selber treten, schalten lassen

Bei Autos schalten moderne Automaten besser als die meisten Fahrer und senken manchmal den Verbrauch. Beim Fahrrad wählen Schaltautomaten natürlich den richtigen Gang und achten zudem auf die Kondition des Fahrers.

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Vollautomatische Fahrradschaltung - Selber treten, schalten lassen Quelle: Schaeffler

Der Automobilzulieferer Schaeffler wird auf der Eurobike in Friedrichshafen (27. bis 30. August) eine neue Automatikschaltung für Fahrräder präsentieren, die dem Radler das Schalten vollkommen abnimmt und stets die optimale Übersetzung wählt.

Als Parameter nutzt die FAG-Velomatic Trittfrequenz, Kraftaufwand, Radgeschwindigkeit und Neigung, um in den jeweils passenden Gang zu wechseln. Die neue Schaltung ist für konventionelle Räder und E-Bikes mit Ketten- oder Nabenschaltung entwickelt worden.

Der Schaltvorgang, verspricht Schaeffler, verläuft so übergangslos, dass er vom Fahrer nicht wahrgenommen wird. Außerdem sollen dank der optimal angepassten Schaltvorgänge Fahrradkette und Nabenschaltung deutlich weniger belastet werden als bei konventionellen Getrieben.

Wer dennoch manuell eingreifen will, kann ein gegen Aufpreis lieferbares Schaltmodul wählen und über einen Tippschalter vom Automatik-Modus ins manuelle Schalten wechseln, wenn er die Regie am Lenker übernehmen will.

Über ein Kommunikationsmodul ist die Velomatic beim E-Bike mit dem Elektroantrieb vernetzt, beim konventionell angetriebenen Rad mit dem Sensor-Tretlager. Funknetzstandards sind ANT+ und BLE, Vernetzungsstandards CAN beziehungsweise CANopen oder LIN.

Die schmale und leichte Automatik (200 Gramm) lässt sich im Unter- oder Sattelrohr montieren, sodass die Optik des Rades nicht gestört wird. Redet da noch jemand vom „Drahtesel“?

Mit der zur automatischen Schaltung gehörenden App Velodaptic können die Biker ihre individuellen Schaltprogramme maßschneidern, sodass ständig der zum Leistungsprofil passende Gang anliegt. Die App ist sowohl für Tablets wie auch Smartphones geeignet, und der Fahrer kann den Lichtverhältnissen entsprechend zwischen Tag- und Nachteinstellung wählen.

Sie registriert die gefahrene Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Krafteinsatz, Drehmoment, Geländeeigenschaften wie Gefälle, Steigung oder Ebene und Distanz.

Außerdem besitzt sie eine Kompassfunktion. Im Cockpit werden dabei jeweils drei der Bewegungsarten angezeigt, die per Klick durchgeschaltet werden können. GPS-Daten für die Standortbestimmung und eine Kartenfunktion stehen über die App zur Verfügung. Außerdem lassen sich die während der Tour gesammelten Daten einschließlich Höhenmeter, verbrannter Kalorien sowie Durschnitts- und Höchstgeschwindigkeit in einer statistischen Auswertung darstellen und speichern.

Von der neuen Automatik verspricht sich Schaeffler eine größere Reichweite bei den E-Bikes, weil der Antrieb dank der optimalen Übersetzungsverhältnisse den Antrieb im effizientesten Betriebsmodus arbeiten lässt. Bei konventionellen Rädern dürfte zudem die Herzfrequenz des Fahrers gesenkt werden, was sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirken sollte. Über den Preis der automatischen Schaltung hüllt sich Schaeffler noch in Schweigen.

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