IT-Konzern Gespräche zwischen kriselnder Atos und Milliardär Kretinsky geplatzt

Laut Insidern habe der neue Atos-Chef neue Konditionen für eine Übernahme durchsetzen wollen. Kretinsky sei dazu aber nicht bereit gewesen.

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Quelle: REUTERS

Die Verhandlungen zur Übernahme von Teilen des angeschlagenen französischen IT-Dienstleisters Atos durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky sind gescheitert. Der neue Atos-Chef Jean-Pierre Mustier habe nach seiner Amtsübernahme im Oktober neue Konditionen in den damals schon seit Monaten andauernden Gesprächen durchsetzen wollen, sagten Insider am Mittwoch. Kretinsky sei dazu aber nicht bereit gewesen.

Das Scheitern der Gespräche ist ein erster größerer Rückschlag für Kretinsky in Frankreich, der bereits zahlreiche Geschäfte in dem Land übernommen hat. Aber auch für Atos wird die Lage nicht einfacher - denn der hoch verschuldete Konzern wollte die verlustbringenden IT-Geschäfte losschlagen. Atos verschob zudem die Vorlage seiner Geschäftszahlen vom 29. Februar auf den 20. März.

Atos hatte Anfang Februar eine eigentlich geplante Kapitalerhöhung absagen müssen. Nun will der Konzern mit den Banken über eine Umschuldung reden. Atos muss Schulden in einer Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro refinanzieren. Beim Abbau der Verbindlichkeiten könnte ein Verkauf der Cybersicherheitssparte BDS an den europäischen Flugzeugbauer Airbus helfen. Zum Stand dieser Gespräche äußerte sich Atos nicht.

Kretinsky, dessen Vermögen vor allem aus Engagements in der Energie-Branche stammt, hat in Frankreich zahlreiche Geschäfte in anderen Bereichen übernommen, unter anderem ist er an der Supermarkt-Kette Casino beteiligt. In Deutschland ist er Großaktionär des Großhändlers Metro. Zudem verhandelt er über einen Einstieg bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp. Die Gespräche sind Insidern zufolge aber zuletzt zur Hängepartie geworden.

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