Spätestens seit dem eindrucksvollen Aufstieg von Instagram ist klar, dass das Anfertigen und Teilen von Fotos zu den beliebtesten Tätigkeiten vieler Menschen gehört. Die führenden Onlinedienste haben erkannt, wie entsprechende Funktionalität dabei helfen kann, die Aktivität und den Lock-In ihrer Nutzer zu verstärken.
Die Folge: Nach und nach ergänzen sie ihre mobilen Apps mit Features zum automatisierten Synchronisieren von Smartphone-Fotos. Anstatt dass Anwender selektiv Bilder ins Netz laden, sollen sie dazu animiert werden, eine dauerhafte Genehmigung zum Upload zu geben. Sowohl Dropbox als auch Google+ praktizieren dies schon länger, seit Ende November setzt auch Facebook auf Foto-Sync.
Nicht jeder will all seine Bilder veröffentlichen
Persönlich stehe ich einer derartigen Funktion skeptisch gegenüber, sofern das ultimative Ziel nicht ein Cloudbackup darstellt – so wie bei Dropbox – sondern eine Veröffentlichung. Nur darum geht es aber Google+ und Facebook. Bei beiden Services werden Fotos in einen privaten Ordner geladen, damit sie sich anschließend möglichst in wenigen Schritten den eigenen Kontakten zugänglich machen lassen.
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Für einige ganz eifrige Fotosharer mag dies verlockend klingen, aber der Großteil der Smartphone-Nutzer dürfte nur einen sehr kleinen Teil der in der Regel direkt nach dem Anfertigen oder spätestens beim Öffnen der jeweiligen App hochgeladenen Schnappschüsse tatsächlich publizieren. Andererseits verstehe ich gut, dass Usern, die aus welchen Gründen auch immer den Autosync aktivieren wollen, eine derartige Option geboten wird. Problematisch ist jedoch, wie dies geschieht. Besonders Google+ agiert hier mit wenig Rücksicht auf den Nutzer.
Facebook geht mit gutem Beispiel voran
Ein Blick auf die iPhone- und Android-Apps von Dropbox, Google+ und Facebook zeigt: Nur das blau-weißen sozialen Netzwerk hat die Sync-Funktion auf eine Art und Weise implementiert, die nicht auf eine versehentliche Aktivierung durch Anwender ausgelegt ist. Wer sich bei der Applikation anmeldet und fortan iPhone-Fotos automatisch an einen privaten Facebook-Ordner schicken will, muss dazu auf seinem Profil auf “Fotos” und anschließend rechts unten auf “Synced” klicken, um daraufhin den Service einzurichten. Genau betrachtet versteckt das soziale Netzwerk die noch sehr junge Möglichkeit regelrecht, weswegen ich nicht ausschließen möchte, dass sie künftig stärker in das Blickfeld der Anwender gerückt wird, etwa so, wie es Dropbox und Google+ praktizieren, hohes Irritationspotenzial inklusive.