Des weiteren treibt die schlichte wissenschaftliche Neugier die Forschung an. „Wir wissen eigentlich gar nicht genau, was uns da draußen erwartet“, sagt Ralf Jaumann. Bekannt sei nur, dass es noch etwa geben muss, was bisher nicht entdeckt wurde. Dunkle Materie nennt die Forschung das große Unbekannte.
Und so stößt die Menschheit immer weiter in das All vor. Die über 510 Millionen Euro teure „New-Horizon“- Expedition ist nicht der erste Versuch mehr über den Kuipergürtel und die Himmelskörper darin zu erfahren. Die Voyager 1“ und die Schwestersonde „Voyager 2“ sind seit 35 Jahren unterwegs und haben bei ihrem Weiterflug inzwischen Regionen erreicht, in der Einflüsse außerhalb des Sonnensystems zu spüren sind. Laut Nasa seien die Sonden kurz davor, in den interstellaren Raum einzudringen. Für die Wissenschaft ist das wie die Fahrt über den Atlantik, zu Zeiten, in denen die Menschen noch an die Erdenscheibe glaubten.
Voyager 1 wird das erste vom Menschen gebaute Objekt sein, das das Sonnensystem verlässt. Weil noch nie ein Raumschiff so weit im All unterwegs war, ist nicht klar, wann diese Grenze erreicht sein wird. Die Energie der Instrumente an Bord reicht noch für etwa sieben Jahre.
Gleichzeitig blickt die Wissenschaft gespannt auf die „Rosetta“-Mission. Diese wird im nächsten Jahr starten und hat ein mutiges Ziel: Erstmals soll eine Landeeinheit einer Raumsonde auf einem Kometen aufsetzen. Auch Kometen gelten als gute Quelle über den Ursprung unseres Sonnensystems. Bei den Himmelskörpern handelt es sich um unregelmäßig geformte Brocken aus Staub und Eis, die sich wie Pluto aus den äußeren Bereichen des Sonnensystems stammen. Einer Theorie zufolge könnten Kometen der Grund für Leben auf der Erde sein. Einige Forscher gehen davon aus, dass ein Teil des Wassers auf dem blauen Planeten von Kometeneinschlägen stammt.
Die Raumsonde „New Horizons“ wird, sofern nichts dazwischen kommt, noch bis 2026 unterwegs sein. Sobald sie Pluto passiert hat, geht die Reise weiter hinaus ins All – auf den Spuren der Voyager.