Dämme und Deiche Die Nordseeküste rüstet sich für den Klimawandel

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Die Wettervorhersage, die das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie erstellt, hat einen Nachteil: Sie ist nicht sehr detailliert. Sturmfluten werden für die gesamte Nordseeküste angekündigt. Wie hoch das Wasser in Cuxhaven, Husum oder Westerland steigt, weiß niemand. Das will Professor Dr. Jürgen Jensen vom Forschungsinstituts Wasser und Umwelt an der Universität Siegen verbessern.

Im Rahmen eines Verbundprojektes des Bundesforschungsministeriums entwickeln die Siegener Wasserbauer ein Frühwarnsystem, bei dem sowohl vergangene hydrologische (Wasserstände, Wellenhöhen) als auch geodätische (Gestalt des Meeresbodens) und meteorologische (Luftdruck, Wind, Temperatur) Messdaten einbezogen werden.

Wettervorhersage mit hohem RechenaufwandDoch nicht nur das: Die aktuellen Wettervorhersagen fließen dabei genauso mit ein wie der steigende Meeresspiegelanstieg durch den Klimawandel.  "Dies alles soll mit großer räumlicher und zeitlichen Auflösung für die gesamte Küstenlinie der deutschen Nordsee realisiert werden", so Jensen.

Erst die heutige Technologie macht dieses punktuelle Frühwarnsystem überhaupt möglich. Denn dafür muss eine riesige Menge an Daten gemangt werden - und der Rechenaufwand ist groß.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sollen das bestehende Frühwarnsystem in Deutschland maßgeblich verbessern und in den operationellen Betrieb integriert werden. Jensen ist überzeugt: "Mit den Ergebnissen der Forschungen können wir dazu beitragen, das katastrophale Folgen von extremen Sturmfluten für die deutsche Nordseeküste verhindert werden."

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