19-Stunden-Manöver Wrack der "Costa Concordia" steht wieder aufrecht

Die "Costa Concordia" ist wieder aufgerichtet. In einem 19 Stunden langen Manöver hoben Techniker das vor mehr als eineinhalb Jahren vor der Insel Giglio havarierte Kreuzfahrtschiff aus seiner Schräglage. Es ist die teuerste Bergung eines Schiffswracks und ein technisches Mammut-Projekt. Die Bergung in Bildern.

Am frühen Dienstagmorgen stand die Costa Concordia endlich wieder: Millimeter für Millimeter wurde der Stahlkoloss mit Seilen, Flaschenzügen und Schwimmkörpern in die Senkrechte gebracht. Nun soll das Wrack, das seit stabilisiert werden. Vermutlich im Frühjahr soll die "Costa Concordia" in einen nahe gelegenen Hafen geschleppt und verschrottet werden. Quelle: AP
Hier eine Detailaufnahme des Rumpfes: Während der Bergung bestand die Gefahr, dass das Schiff auseinanderbrechen könnte. Die "Costa Concordia" ist dreimal so lang wie ein Fußballfeld, mehr als doppelt so groß wie die "Titanic" und wiegt mehr als 100.000 Tonnen. Quelle: AP
Gut 20 Monate nach dem Kentern der „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio hat die spektakuläre Bergung des Kreuzfahrtriesen begonnen. Er sollte innerhalb von zehn bis zwölf Stunden in einem technischen Kraftakt ganz aufgerichtet sein, um später in einem Stück weggeschafft zu werden. Bergungsexperten haben das havarierte Schiff bereits aus seiner in Felsen eingekeilten Lage befreit. Die Bergung verlaufe nach Plan, sagte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli, allerdings sei die rechte Seite des Wracks „beträchtlich deformiert“. Quelle: AP
Ein etwa ein Meter breiter Streifen des Wracks, der sich zuvor noch unter Wasser befunden hatte, war, wie von Experten erwartet, bereits zwei Stunden nach Beginn der Aufrichtung am Morgen wieder sichtbar, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Quelle: Reuters
Mit einem spektakulären Manöver richten Techniker den Koloss Millimeter für Millimeter auf, damit er später abgeschleppt und verschrottet werden kann. Das Schiff liegt auf der Seite auf zwei Felsen, in die es teilweise verkeilt ist. Um es zu lösen, wird das Wrack mit Stahlseilen und Gegengewichten angehoben. Quelle: AP
Etwa 500 Experten aus nicht weniger als 20 Ländern haben seit Mai 2012 die schwierige Bergung des gekenterten Kreuzfahrtschiffes vor Giglio vorbereitet. Das amerikanisch-italienische Bergungsteam Titan-Micoperi stimmte sich dabei mit dem Zivilschutz in Rom ab. Der Aufwand an Material und Personal ist riesig. Mehr als 20 Schiffe sind im Einsatz, 15 000 Tauchgänge waren vor der Bergungsaktion notwendig. Quelle: AP
Mit einem spektakulären Manöver richten Techniker den Koloss Millimeter für Millimeter auf, damit er später abgeschleppt und verschrottet werden kann. Das Schiff liegt auf der Seite auf zwei Felsen, in die es teilweise verkeilt ist. Um es zu lösen, wird das Wrack mit Stahlseilen und Gegengewichten angehoben. Quelle: REUTERS
Nach diesem heiklen ersten Schritt bleibt noch viel zu tun. Ist das Wrack vorsorglich stabilisiert, dann müssen weitere Schwimmbehälter - insgesamt 15 - an der Steuerbordseite angebracht werden. Das Wasser wird aus diesen Schwimmkästen auf beiden Seiten gepumpt, das Schiff „schwimmt“ wieder. Danach wird die „Costa Concordia“ verankert - bis zum Abtransport, der für das erste Halbjahr 2014 vorgesehen ist. Das wird dann die letzte Fahrt des Unglücksschiffes. Es wird abgewrackt. Quelle: AP
Noch nie zuvor haben Ingenieure mit dieser speziellen Technik ein derart großes Schiff unter solch schwierigen Bedingungen geborgen. "Wir haben Erfahrung mit dem Parbuckling, aber in dieser Größenordnung ist das Neuland", sagte der für die Koordinierung der Arbeiten zuständige Südafrikaner Nick Sloane. Quelle: AP
Mindestens 600 Millionen Euro soll die Bergungsaktion kosten, die Gesamtsumme ist bereits mehrfach erhöht worden. „Die Beseitigung der Concordia und alle noch folgenden Operationen werden den Steuerzahler nichts kosten“, hatte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli versichert, „die Kosten werden ganz von privater Seite getragen.“ Also von der Genueser Reederei Costa Crociere und deren Versicherungen. Allerdings hat der angepeilte Abwrackhafen Piombino Medienberichten zufolge 73 Millionen Euro für Umbauarbeiten vom Staat erhalten, um das Wrack zerlegen zu können. Quelle: dpa
Ein extremes Gewitter war am Vortag des Manövers über Giglio hinweggezogen. Die eigentlich für 6 Uhr geplante Aktion musste wetterbedingt um zwei Stunden nach hinten verschoben werden. Quelle: REUTERS
Ein Blick von oben: Bei der Havarie am 13. Januar 2012 waren insgesamt 32 Menschen umgekommen, darunter zwölf Deutsche. Die Experten hoffen, bei der Bergung des Schiffs die Leichen eines Besatzungsmitglieds und einer Passagierin zu finden. Quelle: dpa
Dem Kapitän Francesco Schettino wird vorgeworfen, das Schiff mit 4200 Menschen an Bord zu nahe an die Küste manövriert zu haben. Er muss sich wegen fahrlässiger Tötung und des vorzeitigen Verlassens des Schiffes verantworten. Quelle: AP
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