Finanzkrise "Bad Bank" soll HSH Nordbank retten

Die HSH Nordbank macht Ernst. Als erste deutsche Bank will sie ihre Bilanz mit einer Auffanggesellschaft säubern. Die soll verhindern, dass Risikoanlagen die gesamte Bank belasten.

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Die HSH Nordbank will ihre Quelle: dpa

Die angeschlagene HSH Nordbank will ihre Bilanzsumme durch die Auslagerung von Risikoanlagen um rund ein Viertel auf 150 Milliarden Euro senken. „Wir wollen die Refinanzierung der Bank nachhaltig auf gesunde Beine stellen“, zitierte das „Handelsblatt“ Aufsichtsratskreise. Ende Juni hatte die HSH Nordbank, die inzwischen vom Staat 30 Milliarden Euro an Garantien in Anspruch genommen hat, eine Bilanzsumme von rund 204 Milliarden Euro.

Risikopositionen im Wert von rund 50 Milliarden Euro sollen in eine externe Auffanggesellschaft ausgelagert werden, eine so genannte „Bad Bank“. Damit soll die Bilanz in Zukunft vor möglichen Abschreibungen geschützt und die Kernkapitalquote der HSH Nordbank auf mindestens acht Prozent angehoben werden.

Nach Informationen des „Handelsblatts“ soll das 24 Milliarden Euro schwere Kreditersatzgeschäft in die Sondergesellschaft ausgelagert werden. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, auch das amerikanische Immobilien-, das asiatische Firmen- und das Leasinggeschäft würden ausgelagert.  Noch stehe nicht fest, ob und wie die ausgelagerten Anlagen abgesichert werden müssen.

Weitere Verluste erwartet

Die angestrebte Erhöhung der Kernkapitalquote gehört zu den Bedingungen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin), um die Staatsgarantien zu erhalten. Bis Ende Februar hat die Landesbank Zeit, ein Sanierungskonzept vorlegen. Am 15. Dezember trifft sich der Aufsichtsrat der Bank, um über mögliche Maßnahmen weiter zu beraten.

Im ersten Dreivierteljahr 2008 hatte die Landesbank einen Verlust von 360 Millionen Euro verkraften müssen. Der Hamburger Finanzsenator Michael Freytag (CDU) rechnet angesichts der Probleme auf den internationalen Finanzmärkten mit weiteren Belastungen im vierten Quartal.

Die HSH Nordbank gehört zu 30,4 Prozent der Stadt Hamburg und zu 29 Prozent dem Land Schleswig-Holstein. Der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein hält rund 13 Prozent. Knapp 26 Prozent der Bank liegen in den Händen von neun Investorengruppen.

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