Daimler, BMW, Fresenius Trumps Steuerreform beschert deutschen Konzernen Milliarden

Die niedrigere Körperschaftssteuer in den USA nutzt vielen deutschen Unternehmen: Daimler und BMW etwa rechnen mit positiven Effekten in Milliardenhöhe. Negative Folgen gibt es hingegen für Heidelberger Druck und Qiagen.

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Die US-Steuerreform kommt deutschen Großkonzernen wie Daimler und BMW zugute. Die beiden Autobauer erwarten in der Bilanz des laufenden Jahres positive Effekte in Milliardenhöhe. Grund ist die Senkung der Körperschaftssteuer auf 21 von bisher 35 Prozent, was zu steuerlichen Neubewertungen bei US-Tochtergesellschaften führt.

Anders sehen die Folgen dagegen bei der Heidelberger Druckmaschinen AG aus, die wegen der Änderungen in den USA am Freitag ihre Prognose für das Nachsteuerergebnis im Geschäftsjahr 2017/18 kassierte. Kurz vor den Pflichtmitteilungen hatte Präsident Donald Trump mit seiner Unterschrift die größte Steuerreform in den Vereinigten Staaten seit mehr als 30 Jahren in Kraft gesetzt.

Für Daimler ergebe sich durch die Änderungen ein Steuerertrag von voraussichtlich 1,7 Milliarden Euro, der sich auf das Konzernergebnis auswirke, teilte das Stuttgarter Unternehmen am Abend mit. Per Saldo werde sich Konzernüberschuss aber nur um voraussichtlich eine Milliarde Euro erhöhen. Grund dafür sei, dass gegenläufig zu den positiven Auswirkungen der Reform derzeit weitere Steuereffekte erwartet würden, die nicht im Zusammenhang mit dem Umbau des US-Abgabensystems stünden. Worum es sich dabei handelt, wurde zunächst nicht bekannt. 2016 fuhr Daimler ein Konzernergebnis von rund 8,8 Milliarden Euro ein. Die Jahresbilanz 2017 steht am 1. Februar an.

BMW rechnet nach vorläufigen Berechnungen mit einem positiven Effekt auf den Jahresüberschuss von 950 Millionen bis 1,55 Milliarden Euro. Die exakte Höhe könne aber erst im Konzernabschluss 2017 berechnet werden, den die Münchner am 21. März vorstellen wollen.

Das Unternehmen räumte ein, dass sich ab 2018 neben der Steuersenkung aber auch negative Effekte aus der Reform auswirken würden. Welche Folgen das insgesamt hat, lasse sich derzeit aber noch nicht "hinreichend sicher quantifizieren". BMW erzielte im vergangenen Jahr einen Überschuss von etwa 6,9 Milliarden Euro.

Trump unterzeichnet US-Steuerreform

Wie Daimler und BMW lässt die US-Steuerreform auch beim Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) die Kassen klingeln. Das neue Abgabensystem bringe dem Unternehmen 2017 einen einmaligen Buchgewinn von rund 200 Millionen Euro ein, teilte die Tochter des hessischen Gesundheitskonzerns Fresenius am Abend mit. Entsprechend erhöhe sich der Nettogewinn.

Hintergrund seien auch hier steuerliche Neubewertungen, die das neue Gesetz erfordere. FMC erzielt den größten Teil seiner Umsätze in Nordamerika. Zuletzt war gerade dort das Geschäft von den schweren Wirbelstürmen gebremst worden.

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