TÜV-Report: Mercedes und Porsche bauen die zuverlässigsten Autos

Top bei den Zwei- und Dreijährigen: Mercedes-Benz GLK

Kein SUV hat in der TÜV-Statistik weniger Mängel als der Mercedes GLK. Als Neuwagen wird das Mittelklasse-SUV in dieser Form zwar nicht mehr verkauft – der Nachfolger läuft unter dem Namen GLC –, bei den Gebrauchten kann man aber auch ohne große Bedenken zugreifen. Der GLK kommt auf eine Mängelquote von 2,1 Prozent, im Schnitt sind die zwei bis drei Jahre alten Exemplare 52.000 Kilometer gelaufen. Insgesamt scheint man beim Blick auf die Mängelquote mit jungen Gebrauchten aus Stuttgart gut beraten, denn neben vier weiteren Mercedes-Modellen kommt noch ein weiteres Auto aus Stuttgarter Produktion auf die Top-Plätze.

Bild: Mercedes-Benz

Top bei den Zwei- und Dreijährigen: Porsche 911 (991)

Denn den ersten Platz muss sich der GLK mit dem Porsche 911 teilen. Der Sportwagen aus Zuffenhausen gilt ohnehin als zuverlässiges Auto, gerade auch mit zunehmenden Alter. Das liegt nicht nur an der Qualität des Fahrzeugs, sondern auch der Pflege: Wer einen 911 hat, pflegt ihn meist penibel – und bringt ihn regelmäßig zum Check in die Fachwerkstatt. So werden Mängel erkannt und behoben, bevor der Wagen beim TÜV vorgeführt wird. Die Mängelquote liegt ebenfalls bei 2,1 Prozent, die Laufleistung ist mit 29.000 Kilometern allerdings geringer als beim GLK.

Bild: Porsche

Flop bei den Zwei- und Dreijährigen: Kia Sportage

Der Sportage gehört hierzulande zu den beliebtesten Kia-Modellen. Viele Kunden werden wohl auch durch die umfangreiche Sieben-Jahre-Garantie der Koreaner gelockt. Die werden auch einige der Sportage-Fahrer in Anspruch nehmen müssen: 11,5 Prozent erhebliche Mängel bei der ersten Hauptuntersuchung sind ein desaströses Ergebnis für ein so junges Auto. Zum Vergleich: Auf eine solche Quote kommt auch ein Audi TT, nur ist dieser dann schon über sieben Jahre alt. Der Durchschnitt in der Altersklasse des Sportage liegt übrigens bei 5,7 Prozent. Interessant wird dann die TÜV-Auswertung, die im Herbst 2018 veröffentlicht wird: Dann wird sich zeigen, ob der Anfang diesen Jahres vorgestellte Nachfolger bei der Hauptuntersuchung genauso auffällig ist.

Bild: Kia

Top bei den Vier- und Fünfjährigen: Mercedes-Benz SLK

Wie der GLK wird auch der SLK heute nicht mehr unter diesem Namen verkauft. Nach der neuen Mercedes-Nomenklatur läuft der Roadster unter dem Kürzel SLC. Es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit zwischen GLK und SLK: die niedrige Mängelquote. Bei den zwei- bis dreijährigen Gebrauchten musste sich der SLK mit 2,4 Prozent noch hinter dem SUV anstellen – und auch der B-Klasse mit 2,2 Prozent und der A-Klasse mit 2,3 Prozent. Eine Altersklasse höher sieht es aber anders aus. Während der GLK im Alter von vier oder fünf Jahren auf 5,6 Prozent abrutscht, bleibt die Mängelquote bei dem Roadster bei 2,9 Prozent.

Bild: Mercedes-Benz

Flop bei den Vier- und Fünfjährigen: Dacia Logan

Fast jeder vierte Dacia Logan (22,4 Prozent) fällt bereits bei der zweiten Hauptuntersuchung durch. Damit ist er doppelt so schlecht wie der Durchschnitt in dieser Altersklasse. Kurz gesagt: Billiges Auto, viele Mängel. Zu seiner Entlastung muss man aber auch erwähnen, dass der Logan in dieser Zeit deutlich mehr gefahren wurde: Er kommt in der Statistik auf 72.000 Kilometer, ein nur unwesentlich besser platzierter Fiat Panda hingegen nur 50.000 Kilometer. Dennoch: Obacht beim Kauf eines gebrauchten Dacia, der jeweilige Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend.

Bild: Dacia

Top bei den Sechs- und Siebenjährigen: Mazda 3

Nicht nur aus Stuttgart kommen zuverlässige Autos, sondern auch aus Fuchu. In der Stadt in der japanischen Präfektur Hiroshima hat Mazda seinen Hauptsitz. Der Kompaktwagen Mazda 3 kommt trotz seiner 75.000 Kilometer auf eine Mängelquote von gerade einmal 6,8 Prozent. Damit liegt der robuste Japan-Golf nicht nur weit unter dem Durchschnitt von 15,2 Prozent, sondern auch vor deutlich teureren (und vermeintlich hochwertigeren) Modellen wie dem Porsche 911, Audi TT oder BMW X1.

Bild: Mazda

Flop bei den Sechs- und Siebenjährigen: Chevrolet Matiz

Es steht zwar Chevrolet drauf, mit einem amerikanischen Straßenkreuzer hat der Matiz aber wenig gemein. Der umgelabelte Kleinwagen stammt ursprünglich von Daewoo und wurde nach einem Strategiewechsel im GM-Konzern hierzulande unter der Marke Chevrolet verkauft. An der Qualität des Wagens hat sich aber nichts geändert. 31,6 Prozent der vorgeführten Matiz haben erhebliche Mängel – damit bleibt der Chevrolet der größte Mängelriese bei den Sechs- und Siebenjährigen.

Bild: Chevrolet

Top bei den Acht- und Neunjährigen: Porsche 911 (997)

Auch in der diesjährigen Statistik des TÜV-Reports bestätigt sich die Gebrauchtwagen-Weisheit: Je älter ein Fahrzeug ist, desto mehr zählt die Pflege und der individuelle Zustand eines Fahrzeugs. Wie schon eingangs beschrieben werden 911er meist besonders gut gepflegt. Wenn das noch mit einer guten Qualität gepaart wird, kommt dabei eine Mängelquote heraus, die auch in höheren Altersklassen unter der Hälfte des Durchschnitts liegt. Sprich: Bei einem Klassenschnitt von 20,9 Prozent kommen die Exemplare des Porsche 911 (Baureihe 997, vor dem Facelift 2011) auf eine Quote von 9,9 Prozent.

Bild: Porsche

Flop bei den Acht- und Neunjährigen: Renault Laguna

Jeder dritte Laguna fällt bei der vierten Hauptuntersuchung mit erheblichen Mängeln auf. Eine Quote von 35,5 Prozent zeigt die mangelnde Qualität – und das über die Jahre immer schlechter gewordene Image des Laguna. Denn auch die noch älteren Exemplare (zehn bis elf Jahre) kommen nur auf den drittletzten Platz. Kein Wunder also, dass Renault für den Wiedereinstieg in die Mittelklasse einen anderen Namen gewählt hat: Limousine und Kombi stehen jetzt als Talisman bei den Händlern.

Bild: Renault

Top bei den Zehn- und Elfjährigen: Porsche 911 (997)

Wie schon sein Vorgänger vom Typ 996 ist der 997 ein Musterknabe. Bei durchschnittlich 78.000 Kilometern gibt es beim TÜV verhältnismäßig wenig zu meckern – auch wenn der 911 in dieser Altersklasse mit 10,4 Prozent erstmals eine zweistellige Mängelquote aufweist. Der Abstand zu dem zweitplatzierten Toyota Corolla Verso (15,8 Prozent) und dem drittplatzierten Mercedes SLK (17,4 Prozent) ist deutlich.

Bild: Porsche

Flop bei den Zehn- und Elfjährigen: Mercedes-Benz ML

Und wieder einmal zeigt sich: Die erste Generation der M-Klasse gehört zu den größten Sorgenkindern der Stuttgarter. Der ML war bei seiner Premiere 1997 eines der ersten Fahrzeuge aus dem US-Werk von Mercedes – und von Anfang an mit großen Qualitätsmängeln behaftet. Die wurden zwar über die Jahre ausgebessert, doch selbst die in der Altersklasse der Zehn- und Elfjährigen gewerteten Exemplare der letzten Baujahre (bis 2005) sind bei weitem nicht fehlerfrei. Das belegt eine Mängelquote von 42,0 Prozent und beschert Mercedes neben dem absolut besten auch den schlechtesten Wert. Kleiner Lichtblick für die Stuttgarter: In zwei Jahren fällt die erste Generation der M-Klasse aus Altersgründen aus dem TÜV-Report.

Bild: Mercedes-Benz