Vision Mercedes-Maybach 6 Wie sich Mercedes ein Luxus-Coupé vorstellt

Das S-Klasse Coupé als Ende der Fahnenstange? Mitnichten. Bei der Oldtimer-Veranstaltung in Pebble Beach hat Mercedes seine Vision von einem Coupé der Luxusklasse vorgestellt – ein Maybach mit fast sechs Metern Länge.

Darüber wurde bereits lange diskutiert, genau genommen seit Daimler die Submarke Mercedes-Maybach ins Leben gerufen hat: Wieder einen echten, eigenständigen Maybach – und nicht nur die luxuriöse Version einer S-Klasse. Das, was Mercedes bei der Oldtimer-Schau im kalifornischen Pebble Beach jetzt gezeigt hat, könnte genau darauf einen Ausblick geben: der Vision Mercedes-Maybach 6. Quelle: Daimler
So modern das geschwungene Design mit seinen fließenden, von Front bis Heck durchgezogenen Linien wirken mag: Die klassischen Proportionen des Showcars – die extrem lange Motorhaube, die niedrige Dachlinie und das zurückversetzte Greenhouse – erinnern an die Aero-Coupés früherer Zeiten. Den Vorwurf eines einfachen Retro-Designs weist Mercedes aber gleich von sich: Es handle sich vielmehr "um eine Neuinterpretation klassischer ästhetischer Prinzipien". Quelle: Daimler
Gleichzeitig sei das Design etwas unerwartet Neues – cool, technoid und reduziert. Beispielhaft dafür steht laut Mercedes-Chefdesigner Gorden Wagener die aerodynamisch intelligente Grundform. Auch ohne Hilfsmittel wie Spoiler liegt die Luftströmung lang am Fahrzeugkörper an und reißt erst spät am Fahrzeugende ab. Ebenso überraschen der technoide Charakter der schmalen Leuchten, die teilweise transparenten Felgen sowie die zweigeteilte Heckscheibe. Quelle: Daimler
"Klar gestaltete Flächen und organisch geformte Kotflügel stehen in Kontrast zur präzisen, lang gezogenen Kante. Diese scharf gezeichnete Charakterlinie auf jeder Seite definiert den oberen Fahrzeugkörper vom Kühlergrill über die komplette Fahrzeuglänge bis zum Heck." So beschreibt die Mercedes-PR-Prosa das Design. Wir sagen: In dem "Maybach-Red" sieht die Seitenlinie einfach scharf aus. Ob Mercedes auch den Mut hat, wie BMW mit dem i8 ein futuristisches Showcar nahezu unverändert auf die Straße zu bringen? Quelle: Daimler
Etwas retro wird es dann aber doch: Wie beim legendären Flügeltürer 300 SL schwingen auch beim Vision Mercedes-Maybach 6 die Türen nach oben auf. Die Technologie beherrscht Mercedes auf jeden Fall, der von 2009 bis 2014 gebaute SLS AMG hatte auch Flügeltüren. Quelle: Daimler
Die Form des Hecks soll an eine Luxusyacht erinnern. Die teilweise transparenten Felgen sind je nach der benötigten Aerodynamik verstellbar – eine Weiterentwicklung des im September 2015 vorgestellten IAA concept. Quelle: Daimler
Das modern geschwungene Design setzt sich auch im Innenraum fort. Ob es das Interieur in eine Kleinserie schaffen könnte, darf aber bezweifelt werden – nicht nur die Form der Sitze, sondern auch der zum Teil durchsichtige Innenraum (der Mitteltunnel soll den elektrischen Energiefluss für die Insassen erlebbar machen) dürfte es in der Serie genauso schwer haben wie die vollständig als Display genutzte Windschutzscheibe. Quelle: Daimler
Aber dazu sind Showcars da: Sie sollen einen Ausblick auf die Ideen der Designer geben. Und die der Techniker: Ob sich die Mercedes-Chefetage wirklich zu solchen Sitzen und transparenten Verkleidungen durchringen könnte, ist unklar. An übergroßen Head-up-Displays arbeitet die Branche aber schon lange. Quelle: Daimler
Auch wenn es betont edel zugeht, richtig komfortabel und im Luxus schwelgend wirkt der Innenraum nicht. Und nicht nur da ist von den potenziellen Interessenten Verzicht gefragt: Einen laufruhigen V12, eigentlich DER Antrieb für Luxusautos, wird es im Vision Mercedes-Maybach 6 nicht geben. Hier wird es noch laufruhiger mit einem Elektroantrieb aus vier Synchronmotoren. Der soll es auf bis zu 750 PS bringen. Die 500 Kilometer Reichweite oder der Spurt von 0 auf 100 in unter vier Sekunden wirken wenig rekordverdächtig. Das versprochene Nachladen von 100 Kilometern Reichweite in nur fünf Minuten aber schon. Man darf also weiter gespannt sein. Nicht nur, ob es das Design in die Serie schafft – sondern auch die Technik. Quelle: Daimler
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