Deutsche Bank Geldhaus warnt vor schwachem ersten Quartal

Die Deutsche Bank warnt Aktionäre vor: Die Geschäftszahlen werden wieder schwach ausfallen. Aber auch die Manager bekommen weniger Geld.

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Deutsche Bank erwartet wieder schlechte Geschäftszahlen. Quelle: AP

Die Deutsche Bank bereitet ihre Anleger abermals auf schwache Zahlen vor. "Das für gewöhnlich starke erste Quartal droht in diesem Jahr für die gesamte Branche schlecht auszufallen. Die Deutsche Bank ist hier keine Ausnahme", teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Freitag mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts mit. Grund seien die großen Schwankungen an den Märkten zu Jahresbeginn. Das dürfte vor allem das wichtige Kapitalmarktgeschäft belastet haben.

Eine konkrete Prognose für das laufende Geschäftsjahr wagte die Bank erwartungsgemäß nicht. 2015 hatte unter dem Strich ein Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro zu Buche gestanden, weil der neue Vorstandschef John Cryan radikal die Bilanz aufräumte. Auch 2016 ist nach früheren Angaben ein Übergangsjahr.

Wo die Deutsche Bank überall Ärger hat

Aber nicht nur die Aktionäre, auch die Führungsriege der Deutschen Bank spürt das Verlustjahr 2015 auch im Geldbeutel. Die Gesamtvergütung des Vorstands lag bei 22,7 Millionen Euro und damit 36 Prozent unter Vorjahr. Auf die beiden Co-Chefs Jürgen Fitschen und John Cryan entfielen 3,8 Millionen Euro und 1,9 Millionen. Cryan führt die Bank erst seit Juli. Boni für die Top-Manager hat der Aufsichtsrat für das abgelaufene Jahr komplett gestrichen, wie schon länger bekannt ist.

Insgesamt stieg die Vergütung im Konzern 2015 leicht auf 10,5 (2014: 10,0) Milliarden Euro. Die Deutsche Bank - die sich eigentlich eine Schrumpfkur verordnet hat - begründete das unter anderem damit, dass die Zahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr um rund 3.000 gestiegen ist. Beispielsweise seien Rechtsexperten eingestellt worden. Weltweit beschäftigt das Geldhaus nun mehr als 101.000 Leute.

Die variable Vergütung in der Belegschaft sank währungsbereinigt um 17 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Im Firmenkundengeschäft und Wertpapierhandel lag der Rückgang bei 20 Prozent. Hier sind allerdings Finanzkreisen zufolge auch Verwaltungsfunktionen mit eingerechnet. Für manche Händler lägen die Einschnitte bei bis zu 30 Prozent.

Nach Berichten von Insidern macht Deutschlands größtes Geldhaus macht auch ein Rechtsstreit ziemlich zu schaffen. Besonders ein Fall in Russland, bei dem Kunden Ermittlern zufolge Rubel-Schwarzgeld in Höhe von rund zehn Milliarden Dollar gewaschen haben sollen. "Das Gesamtvolumen der zu untersuchenden Transaktionen ist erheblich", erklärte die Deutsche Bank. Sie habe Verstöße gegen interne Vorschriften und Mängel im Kontrollumfeld des Instituts festgestellt. Der Konzern habe "für diese Angelegenheit" eine Rückstellung gebildet. Deren Höhe wolle die Bank jedoch nicht verraten, weil dies sonst den Ausgang der Verfahren "ernsthaft beeinflussen würde".

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