Devisenmarkt-Manipulationen Banken wollen Versäumnisse einräumen

Seit mehr als einem Jahr laufen weltweit Untersuchungen wegen des Verdachts auf Devisenmarkt-Manipulationen. Nun wollen sich mehrere Großbanken zusammentun – und bestimmte Versäumnisse eingestehen.

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Zu den Häusern, die mit der britischen Finanzaufsicht bei den Untersuchungen kooperieren, gehört auch die Deutsche Bank. Quelle: Reuters

London Im Streit über Devisenmarkt-Manipulationen wollen sich nach Reuters-Informationen mehrere internationale Großbanken zusammentun und gegenüber den britischen Behörden bestimmte Versäumnisse einräumen. Durch das gemeinsame Vorgehen solle der Schaden für die Geldhäuser begrenzt werden, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen. Die Banken erwägen demnach, zu laxe interne Kontrollen, Fehler bei der Aufsicht und die Verletzung von Verhaltensregeln am Devisenmarkt einzuräumen – nicht aber vorsätzliche Manipulationen. Es sei denkbar, dass noch in diesem Jahr eine Einigung mit der britischen Finanzaufsicht FCA gelinge. Es sei allerdings noch nicht ausgemacht, ob sich die Behörde darauf einlasse.

Zu den Häusern, die mit der FCA bei den Untersuchungen kooperieren, gehören die Deutsche Bank, die Schweizer UBS die britische Barclays, die Royal Bank of Scotland sowie JPMorgan und Citi aus den USA. Die genannten Banken wollten sich auf Anfrage nicht äußern.

Seit mehr als einem Jahr laufen weltweit Untersuchungen wegen des Verdachts der Manipulation von Referenzkursen für verschiedene Währungen. Aufseher durchforsten abertausende elektronische Nachrichten von Händlern, um zu klären, ob sich diese unerlaubt abgesprochen haben, um Kunden über den Tisch zu ziehen und Handelsgewinne einzustreichen. Am Devisenmarkt werden täglich etwa 5,3 Billionen Dollar umgesetzt. Einer der größten Devisenhändler der Welt ist die Deutsche Bank.

Von mit der Sache vertrauten Personen verlautete zudem, die Banken wollten auch versuchen, die Ermittlungen der britischen und der US-Behörden zeitgleich beizulegen. Auch in den Vereinigten Staaten wird gegen die Institute wegen des Manipulations-Verdachts ermittelt, ebenso in der EU und in anderen Ländern.

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