Hypo-Alpe-Adria-Kauf BayernLB verliert Schadensersatzprozess

Der Kauf der Hypo Alpe Adria hat fatale Spätfolgen für die Bayerische Landesbank. Sie verlor nun einen wichtigen Prozess und kann kaum mehr auf Schadensersatzzahlungen hoffen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Die österreichische Bank brachte der BayernLB keinen Erfolg ein. Quelle: dpa

München Im Streit um den fatalen Kauf der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria hat die Bayerische Landesbank einen wichtigen Prozess verloren. Das Handelsgericht Wien wies Schadenersatzansprüche der Bayern gegen den Hypo-Vorbesitzer MAPS zurück, wie die Nachrichtenagentur APA am Montag berichtete. Ein Sprecher der BayernLB kündigte an, die Bank werde die Entscheidung anfechten. Das Urteil dämpft die Hoffnungen der BayernLB, vom Land Kärnten als größtem Verkäufer der Hypo Schadenersatz zu bekommen.

Die BayernLB hatte den Prozess gegen die Mitarbeiter-Privatstiftung (MAPS) der Hypo als Pilotverfahren angesehen. Die MAPS war bei der Transaktion im Jahr 2007 der kleinste von mehreren Verkäufern. Die Schadenersatzforderung ist mit zehn Millionen Euro vergleichsweise gering.

Die Münchner Bank verklagte die MAPS, weil diese vor dem Verkauf ihrer Hypo-Anteile falsche Angaben zur Bilanz und zum Kernkapital gemacht habe. Zwar bestätigte das Gericht nach übereinstimmenden Angaben der Agentur und der BayernLB, dass die Bayern arglistig getäuscht worden seien. Ein Schaden sei dadurch nach Auffassung des Gerichts jedoch nicht entstanden, hieß es in dem Bericht.

Das Handelsgericht Wien bestätigte lediglich, dass ein Urteil gefällt wurde, äußerte sich aber nicht zu dessen Inhalt. Von der MAPS war keine Stellungnahme zu erhalten. Der Beinahe-Zusammenbruch der Hypo Alpe Adria hat den Freistaat Bayern und die Republik Österreich Milliarden gekostet.

Die Bayerische Landesbank gab die marode Bank 2009, zweieinhalb Jahre nach dem Kauf, in einer Notaktion an die Alpenrepublik ab. Die Hypo - einst als HGAA bekannt - benannte sich seitdem zweimal um, das vor der Abwicklung stehende Institut heißt mittlerweile Heta Asset Resolution. Über die Folgen des Fehlschlags ist eine ganze Reiche von Prozessen entbrannt.

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