Portugiesische Bank Espirito Santo ruft Deutsche Bank zur Hilfe

Die portugiesische Espirito Santo Bank holt sich Beratung von der Deutschen Bank zur Optimierung ihrer Finanzstruktur. Firmenchef Costa deutete an, bald Geld von privaten Investoren einsammeln zu wollen.

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Die Zentrale der portugiesische Bank Banco Espirito Santo in Lissabon: Das Finanzinstitut kränkelt. Quelle: Reuters

Die Espirito Santo Bank hat die Deutsche Bank als Berater zur Optimierung der Bilanzstruktur bei der nach Marktwert zweitgrößten Bank Portugals ausgewählt. Die in Lissabon ansässige Bank habe die „Deutsche Bank als Finanzberater beauftragt, die potenzielle Optimierung der Bilanzstruktur von Banco Espirito Santo zu bewerten”, hieß es am späten Dienstag in einer Pflichtmitteilung.

Banco Espirito Santo werde wahrscheinlich Geld von privaten Investoren einsammeln, um die eigene Kapitalbasis zu stärken, hatte Portugals Notenbankchef Carlos Costa am 18. Juli gesagt. Gespräche mit Investmentbanken und Investoren würden auf ein Interesse an der Bank deuten, so Costa. Der Notenbankchef versuchte damit, Kunden und Investoren der Bank davon zu überzeugen, dass diese mögliche Verluste überstehen kann. Zwei Muttergesellschaften waren ihren Verpflichtungen bei bestimmten Papieren nicht mehr nachgekommen.

Banco Espirito Santo teilte am zehnten Juli mit, dass sich ihr Engagement an Unternehmen der Grupo Espirito Santo auf 1,18 Milliarden Euro belaufe - über Kredite, Wertpapiere und andere Posten. In der Grupo Espirito Santo sind Geschäfte der Espirito Santo Familie enthalten, den Nachkommen des Gründers der Bank. Espirito Santo International SA ist die alleinige Mutter von Rioforte Investments, der 100 Prozent an Espirito Santo Irmaos gehören. Letztere hält wiederum 49 Prozent an Espirito Santo Financial Group, dem Eigentümer von 20 Prozent an der Banco Espirito Santo.

Ein Luxemburger Gericht gab dem Antrag auf Gläubigerschutz von Espirito Santo International am Dienstag statt. Am selben Tag beantragte auch Rioforte Gläubigerschutz nach Luxemburger Recht. Die US-Bank Goldman Sachs hält 2,27 Prozent der Anteile an Banco Espirito Santo. Die Schwelle von zwei Prozent hatte Goldman am 15. Juli überschritten, hieß es in einer Pflichtmitteilung von Espirito Santo am Dienstag.

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