Frankfurt Die Postbank steuert auf ein deutliches Gewinnplus im Gesamtjahr zu. Nach den ersten neun Monaten lag das Vorsteuerergebnis bei 620 Millionen Euro, 82 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Deutsche-Bank-Tochter am Donnerstag mitteilte. Der Anstieg war aber auch Sondereffekten wie dem schon länger zurückliegenden Verkauf der Service-Töchter an den Mutterkonzern geschuldet, der die Verwaltungskosten drückt.
Vorstandschef Frank Strauß warnte deshalb vor zu hohen Erwartungen im Tagesgeschäft: „Gerade für einlagenstarke Banken bedeutet das anhaltende Niedrigzinsumfeld eine große Herausforderung.“ Bereinigt um Sondereffekte lag der Vorsteuergewinn per Ende September bei 380 Millionen Euro, ein Plus von zwei Prozent.
Für 2014 nimmt sich die Postbank weiterhin vor, das Ergebnis von 318 Millionen Euro aus dem Vorjahr um einen „kleineren dreistelligen Millionenbetrag“ zu steigern. Die stabile Ergebnissituation will die Postbank nutzen, um ihr Privatkundengeschäft mit neuen Dienstleistungen anzuschieben. So sollen Online-Aktivitäten künftig noch stärker mit der persönlichen Betreuung der Kunden in den Filialen verbunden werden.
Auch die Kapitaldecke ist durch den anhaltenden Abbau von riskanten Papieren dicker geworden. Die harte Kernkapitalquote nach den strengeren Basel-III-Standards liegt inzwischen bei 10,1 (Ende 2013: 8,8) Prozent. Das ist mehr als die Commerzbank hat.