Schifffahrtskrise DVB Bank sieht weiter Flaute in der Schifffahrtbranche

Die DVB Bank kommt wegen der Schifffahrtskrise immer noch nicht zur Ruhe. Auch wenn der Krisenhöhepunkt vorbei sei, trete keine nächste Boomphase ein. Die Charterraten dümpeln wohl erstmal weiter auf niedrigem Niveau.

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Drei Containerschiffe in Hamburg auf der Elbe. Die DVB verdient mit ihren Schiffsfinanzierungen kein großes Geld. Quelle: dpa

Frankfurt Die Krise in der Schifffahrt hält die DVB Bank weiter auf Trab. „Wir glauben, dass wir den Höhepunkt der Schifffahrtskrise hinter uns gelassen haben, aber das heißt nicht, dass wir jetzt in die nächste Boomphase eintreten“, sagte Vorstandschef Wolfgang Driese bei der Bilanzvorlage am Dienstag. Die Charterraten würden wohl erstmal auf dem jetzigen niedrigen Niveau weiterdümpeln. 2013 legte die auf Verkehrsfinanzierungen spezialisierte Tochter der DZ Bank 71 Millionen Euro für ausfallgefährdete Kredite an die Branche zurück. Vor allem aus diesem Grund stieg die Vorsorge im Kreditgeschäft um 23 Prozent auf 87 Millionen Euro. Auch bei weiteren Geldgebern der Schifffahrt - Commerzbank, HSH Nordbank, NordLB oder KfW - hinterlässt der durch massive Überkapazitäten ausgelöste anhaltende Preisdruck unschöne Spuren in der Bilanz.

„Die Ausmaße der Risikovorsorge in der Schiffsfinanzierung sind nicht angenehm“, sagte Driese. Der Vorsteuergewinn der Bank sank um 12,4 Prozent auf 124 Millionen Euro, was aber auch an dem Teilverkauf des britischen Triebwerks-Spezialisten TES Holdings lag, der das Vorjahresergebnis aufgebläht hatte. Zwar machte die DVB mit ihren 9,2 Milliarden Euro an Schiffsfinanzierungen - Krediten für Käufer von Schüttgutfrachtern, Öltankern, Bulkern oder Containerschiffen - keinen Verlust, ihr Geld verdiente sie allerdings mit Krediten für Flugzeuge, Bahnen, Öl- und Gasplattformen. Insgesamt 17 Schiffe mit einem Kreditvolumen von rund 250 Millionen Euro sind der DVB zugefallen, da die Gläubiger ihre Schulden nicht mehr bezahlt hatten. Der Eigenbetrieb der Schiffe belastete die Bank im abgelaufenen Jahr mit 24 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr erwartet die DVB ein Ergebnis in etwa auf dem Niveau von 2013. „2014 könnte sogar etwas besser laufen als im gut gelaufenen Jahr 2013“, sagte Driese.

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