Staatshilfe IKB gibt Milliardengarantien zurück

Gute Nachrichten für die Bundesregierung: Die IKB hat Garantien im Umfang von zwei Milliarden Euro zurückgegeben. Damit reiht sich die IKB ein in einen Club von Banken, für die sich die Hilfe gelohnt hat.

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Der Eingang der Mittelstandsbank IKB in Düsseldorf. Quelle: dpa

Frankfurt Die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB windet sich zusehends aus der Abhängigkeit vom staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin. Die Bank gab am Montag weitere zwei Milliarden Euro an Staatsgarantien zurück, nachdem sie eine mit deren Hilfe aufgelegte Anleihe in gleicher Höhe getilgt hat, wie die IKB mitteilte.

Damit reduzieren sich die von ihr in Anspruch genommenen Garantien auf 1,75 Milliarden Euro. Die IKB war 2007 zum ersten deutschen Opfer der Finanzkrise geworden, weil sie sich mit US-Ramschhypotheken verspekuliert hatte. Neben einer milliardenschweren Kapitalspritze ihres damaligen Großaktionärs, der staatlichen Förderbank KfW, hatte sie 10 Milliarden Euro an SoFFin-Garantien in Anspruch genommen.

Heute gehört die IKB dem US-Finanzinvestor Lone Star. Er hat bisher vergeblich versucht, einen Käufer für die Bank zu finden. Die restlichen SoFFin-Garantien laufen am 1. Februar 2013 (750 Millionen Euro) und am 2. Februar 2015 (eine Milliarde) aus. Inzwischen versucht sich die IKB auch über Sparer zu refinanzieren, die sie mit hohen Zinsen für Tagesgeld-Einlagen lockt.

Insgesamt stehen beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), mit dem die Bundesregierung die Folgen der Finanzkrise bewältigen will, damit noch 24,3 Milliarden Euro im Feuer. In der Spitze waren es fast 200 Milliarden Euro gewesen, davon 168 Milliarden an Garantien. Davon sind noch 5,5 Milliarden Euro an Garantien übrig: für die IKB, die ebenfalls Lone Star gehörende Düsseldorfer Hypothekenbank (1,5 Milliarden Euro) und den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken, der für die insolvente Deutschland-Tochter von Lehman Brothers einstehen musste (noch 2,2 Milliarden Euro).

Daneben hat der SoFFin 18,8 Milliarden Euro an Kapital in deutsche Banken gesteckt, davon allein 9,8 Milliarden Euro in die Hypo Real Estate und ihre Nachfolgegesellschaften, 6,7 Milliarden Euro in die Commerzbank und 2,0 Milliarden Euro in den WestLB-Nachfolger Portigon. Auf die Kapitalspritzen hat der SoFFin allerdings bereits Milliarden abgeschrieben.

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