1998
Die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank und die Bayerische Vereinsbank fusionieren auf sanften Druck der bayrischen Staatsregierung und des Großaktionärs Allianz zur HypoVereinsbank (HVB). Durch den von den Beteiligten als „Traumhochzeit unter Gleichen“ gepriesenen Zusammenschluss entsteht Deutschlands zweitgrößte Bank. Schon zwei Monate nach Abschluss des Vertrags werden „überraschend“ Belastungen von etwa 1,8 Milliarden Euro durch Immobilienkredite bekannt. Es kommt zu einer Schlammschlacht zwischen Hypo- und Vereinsbank-Managern. Aufsichtsrats- und Ex-Hypo-Chef Eberhard Martini sowie weitere frühere Hypo-Top-Manager gehen 1999, weil sie die Altlasten verschwiegen haben sollen.
2000
Die HVB übernimmt die Bank Austria und wird so zu einer der größten Banken Europas. Die österreichische Bank ist in Osteuropa stark.
2002
Die HVB macht 820 Millionen Euro Verlust. Auch in den nächsten Jahren schreibt sie rote Zahlen.
2003
Dieter Rampl wird Vorstandschef der HVB. Um die Bank zu sanieren, verkauft er die Norisbank, die Privatbank Bethmann Maffei und die Schweizer Bank von Ernst. Er bringt Teile der Bank Austria und die Immobilientochter Hypo Real Estate an die Börse.
2005
Anfang des Jahres muss die HVB erneut 2,5 Milliarden Euro auf Immobilienkredite abschreiben.
Im Juni kündigt die italienische Bank UniCredit an, die HVB zu übernehmen. In den folgenden Monaten verlässt fast das gesamte alte HVB-Top-Management die Bank, darunter auch Privatkundenchefin Christine Licci und der für Investmentbanking zuständige Vorstand Stefan Jentzsch. HVB-Chef Rampl wird Präsident von UniCredit in Mailand. Finanzchef Wolfgang Sprißler, der eigentlich schon in Rente gehen wollte, wird zum Jahreswechsel neuer Vorstandschef. Erstmals seit drei Jahren schreibt die Großbank wieder schwarze Zahlen.
2006
UniCredit kauft der inzwischen mehrheitlich übernommenen HVB die Bank Austria für 12,5 Milliarden Euro ab. Eine außerordentliche Hauptversammlung der HVB im Herbst stimmt dem Verkauf zu.