Deutsche Bahn "Die Höchstgeschwindigkeit reicht völlig aus"

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Rückgrat des Fernverkehrs

ICx Quelle: dapd

Der ICx wird laut Lastenheft eine Radsatzlast von knapp 18 Tonnen Gewicht haben. Wird der ICx nicht zu schwer?

Im Gegenteil. Der ICx wird durch eine leichtere Bauweise bei einem 200 Meter langen Zug rund 20 Tonnen Gewicht einsparen. Die 18 Tonnen stellen eine Obergrenze dar, die nur von wenigen Achsen im Zugverband ausgeschöpft wird. Außerdem wird der Zug über ein besonders aerodynamisches Design verfügen und damit den Luftwiderstand gegenüber den bisher eingesetzten ICE-Zügen reduzieren. Der Energieverbrauch pro Fahrgast sinkt um bis zu 30 Prozent gegenüber vergleichbaren Bestandszügen. Hinzu kommt: Der ICx wird als Rückgrat des zukünftigen Fernverkehrs besonders wirtschaftlich unterwegs sein. Wegen ihres Plattformkonzepts lassen sich die Züge deutlich flexibler einsetzen als die ICE-1- und -2-Züge, die sie teilweise ablösen.

Aber geht die hohe Radsatzlast nicht zu Lasten der Schieneninfrastruktur?

Nein, denn nahezu alle Strecken der Deutschen Bahn werden auch vom Güterverkehr genutzt. Hier sind Radsatzlasten von bis zu 25 Tonnen zulässig.

Außerdem ist die Radsatzlast nur einer der Fahrwerksparameter, die Einfluss auf den Infrastrukturverschleiß haben. Die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der Fahrwerke, wie auch die Steifigkeiten der Radsatzführung und der Radsatzabstand, sind hier ebenfalls von erheblicher Relevanz. Und diese Faktoren sind beim ICx deutlich günstiger zu beurteilen.

Andersen kritisiert, dass das Nachbarland Frankreich auf Hochgeschwindigkeitsstrecken Radsatzlasten von weniger als 17 Tonnen voraussetze. Sein Fazit: Die dort heute gegebenen Bedingungen zum HGV ließen es 'völlig illusorisch' erscheinen, dass 'der ICx dort je verkehren wird'. Auch Einsätze in Österreich, Schweiz und Niederlande würden 'nicht auf HGV-Infrastruktur' stattfinden. Kann der ICx im Ausland also nur auf Nebenstrecken fahren?

Für die Verbindungen Richtung Frankreich und in die Niederlande ist für die kommenden Jahre weiterhin der Einsatz der ICE-3-Züge vorgesehen. In Österreich und in der Schweiz liegt die aktuelle Streckengeschwindigkeit bei maximal 230 Stundenkilometer. Für diese Verbindungen sind die ICx-Züge absolut ausreichend.

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