Finanz-Riese Großkonzern Kirche

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Exodus der Mitglieder reißt ein Loch in die Kassen

Die große Austrittswelle von 2000 bis 2005 bescherte allein der Evangelischen Kirche finanzielle Einbußen von rund 600 Millionen Euro. Quelle: dpa

Die Kirchensteuer macht etwa 40 Prozent der gesamten Einnahmen aus. Die Summen, die aus den Dienstleistungen hinzu kommen, liegen bei der Evangelischen Kirche bei rund 20 Prozent.

Trotz großer Beteiligung in sämtlichen Bereichen ist hier wohl das Manko des Finanz-Riesens Kirche zu finden: Ohne die steuerlichen Zahlungen der 50,7 Millionen Mitglieder in Deutschland würde beinahe die Hälfte der Einnahmen weg brechen.

So brachte die große Austrittswelle 2000 bis 2005 allein der Evangelischen Kirche finanzielle Einbußen von rund 600 Millionen Euro und die katholische Kirche verlor allein 2010 mehr als 181.000 Mitglieder – die höchste Zahl seit 1992.

Erfahrungsgemäß sieht dies an Weihnachten immer etwas besser aus:  Die Evangelische Kirche etwa zählt am Heiligabend rund 30 Prozent mehr Gottesdienstbesucher als an den sonstigen Sonntagen im Jahr und auch in den katholischen Kirchen  drängen sich am 24. Dezember die Besucher zwischen die Bänke. 

Deshalb schlägt Pastoren, Pfarrern und Bischöfen an den Weihnachtstagen das Herz  wieder höher, wenn die Kirchenbänke gut gefüllt sind, aber den allgemeinen Trend ändert das nicht. Doch eines ist klar: Auch wenn die Austritte für den Konzern Kirche bitter sind - denn es fehlen letztlich nicht nur die Gläubigen, sondern auch das Geld – wird das den Finanz-Riesen nicht so stark erschüttern. Die Geldmaschine hinter der Glaubensgemeinschaft läuft weiter.

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