Expatriates Benimmregeln für China

Vor allem die Angehörigen von Expatriates tun sich in China oft sehr schwer. Doch wer sich richtig vorbereitet, kann Startschwierigkeiten vermeiden.

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Für Melanie Pilz waren die ersten Monate in Shanghai eine Tortur. „Ich traute mich kaum aus dem Haus, verstand kein Wort“, erinnert sich die 23-Jährige. Pilz war mit ihrem Lebensgefährten Robert Hock, 28, von Hamburg nach China gekommen. Hocks Arbeitgeber, die Handelsgesellschaft Promtex, hatte ihm in der Boomstadt am Jangtse eine Stelle als Department Manager angeboten. Für Hock ein Traumjob – für Melanie Pilz aber ein Trauma: „Dreimal hatte ich meine Koffer schon gepackt und wollte nur noch zurück.“ 

Dass ein Job in China mit Problemen verbunden sein kann, bekam auch Sabine Zerwes zu spüren. Vor knapp drei Jahren zog sie mit ihrem Mann der bei der Chemiefirma Cognis Geschäftsführer für „Greater China“ wurde und den beiden Söhnen von Düsseldorf nach Shanghai. „Alles war hier anders“, erinnert sich die 45-Jährige, „auf den Straßen fahren die Laster kreuz und quer, sind völlig überladen, auf den Gehwegen wird gedrängelt, die Menschen spucken auf den Boden und unsere Kinder wurden angestarrt und angefasst – weil sie blond sind.“ 

Probleme dieser Art sind für Manager im Auslandseinsatz keine Seltenheit. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zufolge kehren 40 Prozent aller so genannten Expatriates vorzeitig nach Hause zurück, 96 Prozent davon auf Drängen der Familie. Ehefrau oder Kinder kommen oft mit der neuen Umgebung nicht klar; sie fühlen sich isoliert weil sie meist keine berufliche Aufgabe haben, die ihnen Halt gibt. 

Für die Unternehmen ist das Hin und Her ein Verlustgeschäft. Und das nicht nur, weil sie ihre Mitarbeiter meist aufwendig auf den Auslandseinsatz vorbereitet haben. Auch vor Ort wird es teuer: Die Wohnung wird oft für ein Jahr im Voraus gemietet. Hinzu kommen oft tausende Euro Schulgebühr für die Kinder des Mitarbeiters. 

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