Berliner S-Bahn-Züge Bahn verklagt Bombardier

Radbruch, kaputte Bremsen: Die Bahn verklagt Bombardier wegen „schwerer Mängel“ an Berliner S-Bahn-Zügen. Bombardier zeigt sich dagegen weiter offen für Gespräche. Räder und Achsen ganzer Baureihen mussten ausgetauscht werden.

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Die Berliner S-Bahn hat seit 2009 mit fehlerhaften Zügen zu kämpfen. Quelle: dpa

Berlin Die Deutsche Bahn verklagt den kanadischen Bombardier -Konzern wegen „schwerer Mängel“ an Berliner S-Bahn-Zügen. Das Unternehmen verlange 350 Millionen Euro Schadensersatz, nachdem eine außergerichtlichen Einigung gescheitert sei, teilte die Bahn am Montag in Berlin mit.

Das Staatsunternehmen macht Bombardier für die S-Bahn-Misere seit 2009 mitverantwortlich. Räder und Achsen einer neuen Baureihe hätten vollständig ersetzt werden müssen. Dafür müssten auch Bremsen und Motoren angepasst oder ausgetauscht werden, teilte die Bahn mit. Bombardier wies die Ansprüche umgehend als unbegründet und rufschädigend zurück. Die Gewährleistung sei schon 2007 im gegenseitigen Einvernehmen mit der Bahn ausgelaufen, sagte ein Sprecher. Bis dahin seien die Züge zu über 98 Prozent einsatzbereit gewesen. Zudem sei die Berliner S-Bahn von Beginn an für Wartungsarbeiten allein verantwortlich gewesen.

„Wir sind allerdings der Ansicht, dass ein langer Rechtsstreit nicht im Interesse beider Unternehmen ist“, sagte der Bombardier-Sprecher weiter. „Daher zeigen wir uns offen für weitere Gespräche.“

Die Pannenserie begann 2009. Unter anderem brach ein Rad, zudem machten die Bremsen Schwierigkeiten. Betriebsräte und Gewerkschaften hatten aber auch kritisiert, die Bahn habe im Vorfeld des damals geplanten Börsengangs bei Wartung und Werkstatt-Personal gespart.

Bei den Landgerichten München und Berlin klagt die Bahn nach eigenen Angaben wegen anderer Züge weitere rund 160 Millionen Euro von Bombardier ein.

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