Blitzanalyse Nestlé schwächelt weiter

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Die Marge bei Kaffeekapseln der Marke Nespresso stimmt. Insgesamt enttäuscht Hersteller Nestlé die Erwartungen aber. Quelle: dpa

Zürich Nestlé hat seine Zahlen für 2017 vorgelegt. Die wichtigsten Fakten:

  • Umsatz

    auf publizierter Basis bei

    89,8 Milliarden Franken

    (plus 0,4 Prozent)/ zugrunde liegende operative

    Ergebnismarge

    steigt leicht auf

    16,4 Prozent

    (plus 0,4 Prozent)
  • Reingewinn

    je Aktie

    sinkt um 15,8 Prozent auf

    2,32 Franken

    .
  • Dividende

    soll um 4 Rappen (2,2 Prozent) auf

    2,35 Franken

    je Aktie erhöht werden

Der Nahrungsmittelriese kämpft weiter mit vergleichsweise schwachem Wachstum. Das organische Wachstum von 2,4 Prozent liegt am unteren Ende der eigenen Erwartungen. Auch die Umsätze legen nur leicht zu. Damit dürfte der Druck auf Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider wachsen, neue Wachstumsfelder zu erschließen und die Kosten weiter zu senken. Zugleich äußerte sich der Konzern zur wichtigen L’Oréal-Beteiligung.

Das fällt positiv auf

Kostendisziplin: Nestlé konnte die so genannte zugrunde liegende operative Ergebnismarge etwas verbessern, obwohl die Rohstoffpreise um 900 Millionen Franken gestiegen sind. Möglich machen das Kosteneinsparungen. Allerdings sorgt eine Erhöhung des Restrukturierungsaufwand um 900 Millionen Franken dafür, dass unterm Strich dennoch weniger hängen bleibt.

Das fällt negativ auf

Hautcremes mit Problemen: Die Skin-Health-Sparte macht Nestlé zu schaffen. Weil das Geschäft mau läuft, wird eine außerordentliche Wertminderung fällig. Zwar verbesserte sich das Wachstum leicht, es blieb aber hinter dem ursprünglichen Plänen zurück.

Was jetzt passiert

Rätselraten um Anteile: Einmal mehr dürfte heute die 23-prozentige Beteiligung an L’Oréal im Fokus stehen. Die Erbenfamilie Bettencourt hätte wohl gerne ein Abkommen mit den Schweizern verlängert, wonach Nestlé den Anteil nicht weiter aufstockt. Doch Nestlé erteilte den Franzosen nun eine Absage: Zwar stehe man zu dem Unternehmen, das über die Jahre gute Renditen eingebracht habe. Aber: „Um für die Nestlé-Aktionäre alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten offen zu halten, hat der Verwaltungsrat entschieden, das Abkommen nicht zu erneuern.“ Das Rätselraten um die L’Oréal-Anteile dürfte also weitergehen.

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