Nun hilft Aufmerksamkeit und die Tatsache, dass sich jemand über eine Marke unterhält, noch nicht konkret dabei, auch mehr Produkte zu verkaufen. Aber doch scheint die unterhaltende, anregende, ja teils pathetische Werbung in manchen Kunden etwas auszulösen. So wird heute den werbeaktivsten Baumärkten Obi, Hornbach, Bauhaus und toom ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt als noch im Februar. Bei manchen Marken stieg der Wert seitdem um fünf Punkte, was eine bemerkenswerte Steigerung ist.
Vielleicht spricht die emotional-unterhaltende Werbung die Verbraucher ja tatsächlich so an, dass sie beim Einkauf im Baumarkt nicht nur Schrauben, Blumenerde und Pflanzen erwerben, sondern gleich das gute Gefühl mit nach Hause nehmen, das die Werbung mit dem Handwerksprojekt zu verbinden versucht. Dann hätten sie für ihr Geld mehr bekommen als das eigentliche Produkt.
Doch wenn alle Baumärkte eine ähnliche Marketing-Strategie fahren, stellt sich die Frage, ob sie überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln beziehungsweise stärken können. Das Werbefachmedium „W&V“ zieht sogar den Schluss, dass die auffällige Hornbach-Werbung der ganzen Baumarkt-Branche hilft. Denn Schrauben sähen in jedem Baumarkt gleich aus und „das gute Gefühl gibt es gratis dazu“ – da würden Kunden einfach zu dem fahren, der am nächsten ist.
Doch es gibt Unterschiede und die sind bereits seit längerer Zeit konstant zu beobachten. So wird Obi, Bauhaus und Hornbach stets eine deutliche höhere Qualität bescheinigt als Hagebaumarkt, Hellweg, Toom und Globus-Baumarkt. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Attraktivität als Arbeitgeber unterscheiden sich deutlich.
Gute Ausgangslage für Baumärkte
Ob wegen der Werbung oder ganz einfach aufgrund der Saison: Die Baumärkte haben zurzeit jedenfalls Aufwind. In den vergangenen zwölf Monaten bezeichnen sich mehr Befragte denn je als zufriedene Kunden von Bauhaus, Globus-Baumarkt oder toom. Auch die Bereitschaft der Verbraucher, Baumärkte weiterzuempfehlen, erlebt gerade einen Höhepunkt.
Kategorien wie diese und andere fassen wir im Index zusammen. Er stellt so den umfassendsten Wert des Markenimages dar. Auch der Index zeigt: Die Baumärkte sind deutlich beliebter als noch im Februar. Diese Entwicklung ist zwar saisonbedingt – doch fällt sie viel stärker aus als im vergangenen Jahr. Die Baumärkte in Deutschland dürfen den Heimwerker-Monaten positiv entgegen blicken.