Chefwechsel bei Kaufhof-Mutter Helena Foulkes wird neue Chefin der HBC

Machtwechsel bei Hudson’s Bay Company: Helena Foulkes tritt die Nachfolge von CEO Jerry Storch an, der vor drei Monaten seinen Job verlor.

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Die Kaufhof-Mutter hat eine neue Chefin. Quelle: Reuters

Drei Monate nach dem abrupten Rausschmiss von CEO Jerry Storch hat die Kaufhof-Mutter Hudson’s Bay Company (HBC) eine neue Chefin. Die Position übernimmt Helena Foulkes, die bisher das operative Geschäft des Drogeriefachhändlers CVS Health geleitet hat. Sie soll nun bei HBC das Geschäft nach zuletzt heftigen Turbulenzen wieder in die schwarzen Zahlen führen.

Foulkes, die 25 Jahre für CVS gearbeitet hat, wird vom Wirtschaftsmagazin Fortune auf Platz 12 der mächtigsten Frauen der US-Wirtschaft geführt. Ihren MBA machte sie an der Harvard-Universität und arbeitete zuvor bereits bei Goldman Sachs und dem Schmuckhändler Tiffany. Zudem sitzt sie im Aufsichtsrat der Handelskette Home Depot.

Als neuer CEO von HBC wird Foulkes für die globale Strategie des Handelskonzerns mit seinen 66.000 Mitarbeitern und mehr als 480 Warenhäusern verantwortlich sein. HBC-Chairman Richard Baker, der das Amt des CEO nach Storchs Abgang vorübergehend mit übernommen hatte, lobte die 53-Jährige als Transformationsführerin, die dem Unternehmen eine neue Perspektive geben werde. „Sie bringt unschätzbare Erfahrung zu HBC“, so Baker.

Seit Firmenchef Larry Merle vor drei Jahren verkündet hatte, dass der Verkauf von Zigaretten aufgegeben werde, befindet sich die Pharmakette in einem grundlegenden Transformationsprozess. Foulkes arbeitete seit dieser Verkündung daran, CVS stärker als Gesundheitsunternehmen zu positionieren und den Verkauf von rezeptfreien Medikamenten und Drogeriewaren anzukurbeln. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen rund 177 Milliarden US-Dollar Umsatz.

HBC betreibt in Nord Amerika Warenhäuser unter den Marken Saks Fifth Avenue, Lord & Taylor und Hudson’s Bay Company. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen die Kaufhaus-Kette Kaufhof von der Metro übernommen. In allen Märkten kämpft HBC mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen. Im dritten Quartal habe sich der Verlust auf 243 (Vorjahr: 125) Millionen kanadische Dollar fast verdoppelt, hatte das Unternehmen im Dezember mitgeteilt. Dies entspricht einem Verlust von etwa 162 Millionen Euro.

Zuletzt hatte sich HBC eine finanzielle Atempause verschafft, indem es einen Investor an Bord geholt hatte, der wandelbare Vorzugsaktien im Volumen von 500 Millionen US-Dollar gezeichnet hatte. Außerdem hatte der Handelskonzern eine Immobilie in New York, das Lord-&-Taylor-Kaufhaus in Manhattan, für 850 Millionen Dollar an das Unternehmen WeWork verkauft.

Auch in Deutschland gibt es seit kurzem einen neuen Chef für die schwächelnde Tochter Kaufhof. Der ehemalige Real-Manager Roland Neuwald hat die schwere Aufgabe, die Kosten zu reduzieren, um aus den Verlusten zu kommen und zugleich den Umsatz zu steigern. Dazu steht er in Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über einen neuen Tarifvertrag, der deutlich geringere Personalkosten vorsieht. Zuletzt wurde die Krise noch durch die Ankündigung mehrerer Kreditversicherer, die Garantien für Kaufhof-Lieferanten stark zu kürzen oder komplett zu streichen, verstärkt.

„Unser klares Ziel ist es, Galeria Kaufhof wieder profitabel und wettbewerbsfähig zu machen“, hatte Kaufhof-Chef Neuwald zuletzt in der Mitarbeiterzeitung angekündigt. Ziel sei es „die gegenwärtige Umsatzerosion zu stoppen“ und „bereits 2018 eine sichtbare Trendumkehr“ zu erreichen. Dafür will er auch die Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Parfümhändler Sephora ausbauen.

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