Deal im Großhandel Metro verkauft seine Booker-Anteile

Der Konzern hat zwei Jahre lang profitiert, jetzt macht Metro mit den Booker-Anteilen Kasse: Für 196 Millionen Pfund verkauft die Metro seine Aktien am britischen Lebensmittelhändler und schafft Luft für neue Projekte.

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Er schafft nun Raum für neue strategische Projekte: Der Vorstandsvorsitzende des Metro-Konzerns, Olaf Koch. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Handelsriese Metro hat sich von seinem Anteil an der britischen Booker Group getrennt und streicht dafür nach eigenen Angaben rund 196 Millionen britische Pfund ein. Die Veräußerung des Anteils in Höhe von rund neun Prozent in Form eines so genannten „accelerated bookbuild“, zu deutsch: „beschleunigtes Orderbuchverfahren“ gebe dem Konzern neue Möglichkeiten in strategisch wichtigen Feldern, erklärte Metro-Chef Olaf Koch am Mittwoch.

„Das gibt uns die Möglichkeit, die uns zufließenden Mittel in die weitere Expansion der Metro Group zu investieren und die Verschuldung weiter zurückzuführen.“ Denn die Booker-Papiere hatten in den vergangenen zwei Jahren seit dem Einstieg Metros um 70 Prozent an Wert zugelegt.

Zuvor hatte die Investmentbank JP Morgan Cazenove bekannt gegeben, Metro platziere alle seine 156,6 Millionen Booker-Aktien. Die strategische Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen bleibe aber bestehen. Zu welchem Preis die Papiere verkauft werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Die Booker-Papiere hatten am Dienstag an der Börse mit 135,3 Pence geschlossen. Zu diesem Preis hätte der Verkauf ein Volumen von rund 212 Millionen Pfund oder 268 Millionen Euro. Infolge der Meldung gab die Aktie der Booker Group an der Londoner Börse um 6,4 Prozent nach.

Metro hatte erst vor knapp einem Monat mitgeteilt, sein Engagement in Vietnam zu beenden und sein dortiges Geschäft mit 19 Großmärkten für 655 Millionen Euro an den thailändischen Investor Berli Jucker Public Company Limited zu verkaufen.

„Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Transaktion unsere Flexibilität erhöhen und die vielfältigen Initiativen zur Neuausrichtung innerhalb von Metro Cash & Carry noch besser vorantreiben können“, sagte Koch damals. Asien bleibe dabei auch in Zukunft ein wichtiger Markt für das Unternehmen. Koch: „Wir werden weiter in die Fokus- und Expansionsländer, aber auch in strategisch wichtige, kundenorientierte Projekte wie das Mehrkanalgeschäft investieren und damit unser langfristiges Wachstum sichern.“

In diese Richtung dürfte nun auch die Strategie im vereinigten Königreich zielen. Das defizitäre britische Großmarktgeschäft des Konzerns hatte Koch bereits 2012 an Booker verkauft. Metro hatte dafür neben einer Barzahlung auch den Booker-Anteil erhalten.

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