Fraport muss zittern Athen könnte Flughafen-Deal durchkreuzen

Fraport will für 1,2 Milliarden Euro 14 Flughäfen in Griechenland übernehmen. Doch die politische Kehrtwende im Land macht den Deal nun zur Zitterpartie: Die neue Regierung steht Privatisierungen kritisch gegenüber.

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Fraport will will unter anderem Airports auf Urlaubsinseln wie Rhodos, Korfu, Mykonos und Santorin übernehmen. Quelle: Reuters

Frankfurt Die neue griechische Regierung könnte die Übernahmepläne von Fraport durchkreuzen. Der Frankfurter Flughafenbetreiber will für 1,2 Milliarden Euro 14 Flughäfen in Griechenland übernehmen. Doch der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras steht Privatisierungen kritisch gegenüber. Am Mittwoch sagte Tsipras den mühsam eingefädelten Verkauf des Hafens von Piräus und eines Energieversorgers ab. „Wir werden die Politik der Unterwerfung nicht fortsetzen“, sagte er. Ob weitere Projekte annulliert werden, war zunächst nicht zu erfahren. Der Athener Börsenindex ATG fiel um bis zu 8,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

Die politische Kehrtwende macht den vor zwei Monaten angekündigten Kauf von Regionalflughäfen für Fraport nun zur Zitterpartie. Der Frankfurter Flughafenbetreiber hat das höchste Gebot für den Betrieb der 14 Regional- und Ferien-Airports erhalten, doch müssen die Verträge noch ausformuliert werden, bis der Deal unter Dach und Fach ist. Der bislang genannte Zeitrahmen, demzufolge der Kauf im Herbst abgeschlossen sein solle, sei weiter gültig, sagte ein Fraport-Sprecher. „Wir sind davon überzeugt, dass auch die neue griechische Regierung diese für das Land wichtige Tourismus-Infrastruktur ausbauen will.“

Dabei geht es unter anderem um Airports auf Urlaubsinseln wie Rhodos, Korfu, Mykonos und Santorin. Aber auch der Flughafen der Stadt Thessaloniki gehört zu dem Paket. Fraport soll die Flughäfen, die 2013 rund 19 Millionen Passagiere abfertigten, 40 Jahre lang betreiben.

Die Frankfurter haben für das Vorhaben ein Konsortium mit einem griechischen Partner gebildet. Griechenland hatte auf dem Höhepunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Privatisierungen vereinbart, um weitere Unterstützung zu erhalten.

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