Galeria-Chef Olivier Van den Bossche und Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus informierten am Dienstagmittag in einer gemeinsamen Pressekonferenz über den aktuellen Stand. Hiernach hatten fünf Interessenten ein Angebot für die Warenhauskette Galeria abgegeben. „Das zeigt, dass das Warenhaus lebt und eine Zukunft hat“, kommentierte Insolvenzverwalter Denkhaus. Mit dem Gläubigerausschuss hätten sie sich nun darauf verständigt, mit zwei Kandidaten weiter zu verhandeln.
Namen wollte der Insolvenzverwalter nicht nennen. Nur so viel steht fest: Der Finanzinvestor Droege zählt nicht mehr zu den Bietern, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte. Insolvenzverwalter Denkhaus sagte nur, dass die beiden verbliebenen Interessenten einen „deutschen Background und internationale Finanzierungspartner“ hätten. Zudem verfügten beide Bieter über Erfahrung im deutschen Einzelhandel und hätten auch die erforderlichen Mittel, um die Geschäfte von Galeria zu finanzieren. Weiterhin sei der Plan, Galeria als Ganzes fortzuführen. Noch im April soll der Verkaufsprozess abgeschlossen werden.
Wie viele Filialen übrig bleiben, scheint indes noch unklar. Denkhaus sprach von „60+X“ und machte deutlich, dass die genaue Zahl abhängig davon sei, wie die Verhandlungen mit den Vermietern ausgingen. Denkhaus und Van den Bossche hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach erklärt, dass sie die Mieten für zu hoch halten. „Nicht nur für die Objekte, die der Galeria-Mutter Signa gehören, zahlen wir mehr als marktüblich ist“, sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche vor einigen Wochen der WirtschaftsWoche. „Wie viele Filialen dann am Ende erhalten bleiben, hängt ganz wesentlich davon ab, in welchem Umfang uns die Vermieter entgegenkommen.“ Üblich sei, dass sieben bis elf Prozent des Umsatzes einer Filiale für die Miete aufgewendet werden müssen. „Für viele Standorte zahlen wir deutlich mehr“, so Van den Bossche vor einigen Wochen.
Wie viele Mitarbeiter im Zuge der Restrukturierung ihren Arbeitsplatz verlieren werden, steht ebenfalls noch nicht fest. Man sei hierzu im Austausch mit dem Galeria-Betriebsrat, erklärte Denkhaus. Absehbar scheint jedoch, dass es die Essener Hauptverwaltung hart treffen wird. Obwohl Galeria bereits mehrfach restrukturiert wurde und über die Jahre deutlich geschrumpft ist, gibt es dort noch „Konzernstrukturen“, wie Denkhaus es nennt.
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