Geforderter Tarifvertrag Amazon-Mitarbeiter legen die Arbeit nieder

Das größte deutsche Versandlager des Online-Shoppingriesen Amazon wird bestreikt: Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit bis zu 1000 Streikenden. Das amerikanische Unternehmen verweigert ihnen weiterhin einen Tarifvertrag.

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Bad Hersfeld wurde bereits am 9. April bestreikt (Foto). Quelle: dpa

Bad Hersfeld Bei Amazon wird wieder gestreikt: Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder am Montagmorgen erstmals zu einer zweitägigen Arbeitsniederlegung aufgefordert. Betroffen sind die Standorte Bad Hersfeld und Leipzig des Internet-Versandhändlers. Verdi rechnete für das größte deutsche Versandlager in Bad Hersfeld nach Angaben eines Sprechers mit einer Beteiligung von 400 bis 1000 Mitarbeitern. In Leipzig sei mit 250 Mitarbeitern etwa die Hälfte der Frühschicht vor den Werkstoren geblieben, sagte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago am Morgen. In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen, in Leipzig sind es rund 2000. Insgesamt beschäftigt Amazon an acht deutschen Standorten etwa 9000 Mitarbeiter.

Am Nachmittag wird der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske in Leipzig erwartet, um die Streikenden zu unterstützen. Verdi fordert für die Beschäftigten einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen lehnt dies ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. Die Gewerkschaft versucht deshalb seit Mitte April, mit Arbeitsniederlegungen den Druck auf Amazon zu erhöhen.

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