Immobilien Signa Prime erhält millionenschweren Kredit

Der noch unfertige Elbtower in Hamburg gehört zum Signa-Prime-Portfolio. Quelle: dpa

Die insolvente Edelsparte Signa Prime Selection des österreichischen Investors René Benko bekommt frisches Geld: Ein britischer Vermögensverwalter stellt 100 Millionen Euro zur Verfügung.

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Der britische Vermögensverwalter Attestor Ltd. gewährt dem Unternehmen einen Massekredit von bis zu 100 Millionen Euro, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Sanierungsverwalters Norbert Abel hervorgeht.

„Damit kann die Liquidität des Unternehmens mit dem Ziel einer strukturierten Verwertung der Assets maßgeblich stabilisiert werden“, heißt es darin. Der von den Gläubigern angenommene Treuhandsanierungsplan erhalte damit eine „stabile finanzielle Basis“. Über Details des Kredits haben die Beteiligten den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart.

Über das Vermögen von Signa Prime wurde am 28. Dezember 2023 ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Mit dem Darlehen gewinnt das Unternehmen nun Zeit, um eine geordnete Verwertung der Immobilien zu ermöglichen. Übereilte Verkäufe zu möglicherweise ungünstigen Preisen könnten so verhindert werden.

von Melanie Bergermann, Volker ter Haseborg, Henryk Hielscher

Signa Prime galt lange als Flagschiff der Immobilien- und Handelsgruppe Signa. Sie ist Eigentümerin von deren wichtigsten Immobilien, darunter das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg, das Oberpollinger in München, das Luxushotel Park Hyatt sowie die Luxus-Einkaufsmeile „Goldenes Quartier“ in Wien.

Die Signa-Gruppe ist das bisher größte Opfer der Immobilienkrise in Europa. Dem hoch verschuldeten Immobilienriesen machten die rasant gestiegenen Zinsen und die damit gesunkenen Bewertungen zu schaffen, die zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf führten.

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Die Insolvenz ist die größte in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gegenüber der Signa Prime hätten bisher 475 Gläubiger Forderungen von 12,8 Milliarden Euro angemeldet, hieße s zuletzt. Derzeit sind rund 5,9 Milliarden Euro vom Insolvenzverwalter anerkannt.

Lesen Sie auch: Das Insolvenzdomino bei Signa und Galeria geht weiter

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