Kaufhof in Düsseldorf Auf dem Weg zum „Weltstadthaus“

Seit einem Jahr ist Kaufhof im Besitz des Handelsriesen Hudson's Bay. Die Kanadier renovieren ausgewählte Kaufhof-Filialen. So auch die am Düsseldorfer Prachtboulevard Königsallee. Ein Blick in die neue Schuhabteilung.

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Der neue Eigner das Untergeschoss modernisiert. Quelle: dpa

Düsseldorf Polstermöbel, Videowände und kleine Regale, in denen Paare von Schuhe stehen: Der Kaufhof am Düsseldorfer Prachtboulevard Königsallee präsentiert seine neue Schuhabteilung. Dort, wo Kunden zuvor noch an lieblos bestückten Regalen mit Haushaltwaren entlangliefen, soll ein „neues Kaufhaus-Gefühl“ entstehen.

Darauf hofft zumindest Kaufhof-Chef Oliver Van den Bossche, der es sich auf einem Sessel bequem gemacht hat. „Wir legen hier viel Wert auf den Service“, sagt er im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Wir haben die Zahl der Verkäufer in der Damenschuhabteilung von acht auf 30 erhöht.“

Nach der Renovierung sieht das Untergeschoss im Kaufhaus an der Kö so aus, wie sich die neuen Kaufhof-Eigentümer – die kanadische Hudson's Bay Company (HBC) – sich das Warenhaus der Zukunft vorstellen. Bis 2018 soll das gesamte Kaufhof-Gebäude in Düsseldorf für 32 Millionen Euro umgebaut werden.

Das Kö-Kaufhaus gilt als Vorbild für insgesamt sieben sogenannte „Weltstadthäuser“, die in den kommenden Jahren in Städten wie München, Berlin und Köln geplant sind. Aber die neuen Eigentümer wollen auch weitere Filialen modernisieren – für rund eine Milliarde Euro in den kommenden fünf bis sieben Jahren.

Kaufhof-Chef Van den Bossche sieht „in der Abteilung für Damenschuhe und -Unterwäsche noch ein großes Wachstumspotenzial“. Er setzt auf neue Topmarken wie Sam Edelman oder Vince Camuto. Im Angebot sind auch Schuhe, die weniger als 100 Euro kosten. „Wir sind kein Luxus-, sondern ein Premiumkaufhaus“, sagt Van den Bossche. „Wir wollen ein Warenhaus für jeden deutschen Kunden sein.“ Die Damenwäsche-Abteilung gleich nebenan will er durch neue Marken wie Aubade oder Marie Jo aufwerten. Da setzt er vor allem auf bewährte Hersteller, die Kaufhof schon immer beliefern.

Wie er den größeren Personalaufwand in der Schuhabteilung finanzieren will? Man dürfe „beim Personal nicht nur an die Kosten denken“, erklärt er. Die zusätzlichen Mitarbeiter würden für ein Mehr an Umsatz sorgen, weil sie mehr Schuhe als früher verkauften. In einem Haus in Brüssel, das auch zur Gruppe gehört, „haben wir den Umsatz mit zusätzlichem Personal um 50 Prozent gesteigert“, sagt Van den Bossche.

Zur Kaufhof-Gruppe mit Sitz in Köln gehören 100 Warenhäuser in Deutschland sowie 16 in Belgien. Die Gruppe gehört seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres zur kanadischen HBC. Weitere Details zur Strategie von HBC soll es Mitte kommenden Jahres geben. Bis dahin will Van den Bossche das Düsseldorfer Carschhaus, das gegenüber dem Kaufhof an der Kö liegt, umbauen. Dort soll die HBC-Kette „Saks off 5th“ den ersten Laden eröffnen. Sie verkauft Topmarken zu Discountpreisen. Vier weitere solcher Häuser sollen nächstes Jahr in Deutschland eröffnet werden.

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